Schüttlers Olympiastart wackelt

Berlin. Um den Olympia-Start des Wimbledon-Halbfinalisten Rainer Schüttler ist Streit zwischen dem Tennis-Weltverband ITF und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) entbrannt. Dies geht aus einer Mitteilung des Deutschen Tennis Bundes (DTB) vom Donnerstag hervor. "Den Konflikt zwischen ITF und DOSB können nur die beiden Parteien lösen

 Tennisprofi Rainer Schüttler weiß immer noch nicht, ob er zu Olympia darf. Foto: dpa

Tennisprofi Rainer Schüttler weiß immer noch nicht, ob er zu Olympia darf. Foto: dpa

Berlin. Um den Olympia-Start des Wimbledon-Halbfinalisten Rainer Schüttler ist Streit zwischen dem Tennis-Weltverband ITF und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) entbrannt. Dies geht aus einer Mitteilung des Deutschen Tennis Bundes (DTB) vom Donnerstag hervor. "Den Konflikt zwischen ITF und DOSB können nur die beiden Parteien lösen. Der Deutsche Tennis Bund versucht jedoch, zwischen den unterschiedlichen Positionen zu vermitteln und damit zu einer Lösung beizutragen", hieß es am Tag nach der Olympia-Nominierung Schüttlers durch den DOSB.

Die ITF verwies ungeachtet der Nominierung am Donnerstag darauf, dass Schüttler am Stichtag 9. Juni - und damit vor Wimbledon - nicht unter den besten 56 der bereinigten Weltrangliste war. Er könne nur noch nachrücken, wenn bis zum 2. August genügend qualifizierte Teilnehmer absagen. Auch bei Grand-Slam-Turnieren gebe es so lange Fristen, hieß es von der ITF, die schon nach den French Open einen Schnitt gemacht hatte. Als bisher einzige Deutsche sind damit nur Nicolas Kiefer und Philipp Kohlschreiber sicher dabei.

Schüttler hat nach Angaben seines Trainers und Managers Dirk Hordorff extra auf die beiden Masters-Turniere in Toronto und Cincinnati verzichtet. "Er ist sehr dankbar für die Nominierung und bereitet sich vor, um eine Medaille zu gewinnen. Er ist jederzeit bereit, zu Olympia zu fahren", sagte Hordorff über seinen Schützling, der 2004 mit Nicolas Kiefer in Athen Silber im Doppel geholt hatte.

Von der momentanen Unklarheit lasse sich der 32 Jahre alte Hesse nicht aus der Ruhe bringen. "Wenn er sich jeden Tag verrückt macht, ist er schon entnervt, ehe Olympia angefangen hat", sagte Hordorff und lobte unabhängig von der Nominierung DOSB-Generaldirektor Michael Vesper, der Schüttler vorbildlich informiere. Die ITF sei das Gegenbeispiel.

Schüttler taucht auf der am Montag aktualisierten Startliste des Tennis-Weltverbandes für Olympia weiterhin nicht auf, weil er zum Stichtag 9. Juni nur die Nummer 89 der Weltrangliste war. Als bisher letzter qualifiziert ist der Österreicher Jürgen Melzer als 81., der nächste Nachrücker wäre der Tscheche Jiri Vanek. Geführt wird aber weiterhin auch der Hesse Denis Gremelmayr - allerdings mit dem Zusatz, dass das zuständige nationale Gremium einen Start noch nicht bestätigt hat. Der DOSB hatte den Viertelfinal-Einzug bei einem Grand-Slam- oder Masters-Turnier verlangt - ein Kriterium, das Denis Gremelmeyr im Gegensatz zu Rainer Schüttler nicht erfüllte. dpa

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