Schürrles Tor-Botschaft an Löw

Hannover · Vom Sorgenkind zum Mann des Abends: Nach Wochen auf der Reservebank katapultierte Weltmeister André Schürrle den VfL Wolfsburg mit seinem ersten Bundesliga-Dreierpack zurück in das Rennen um einen Europacup-Platz.

 André Schürrle bejubelt sein Tor zum 1:0 im Spiel gegen Hannover 96. Der Stürmer ließ zwei weitere folgen. Foto: Peter Steffen/dpa

André Schürrle bejubelt sein Tor zum 1:0 im Spiel gegen Hannover 96. Der Stürmer ließ zwei weitere folgen. Foto: Peter Steffen/dpa

Foto: Peter Steffen/dpa

André Schürrle genoss den Trubel. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht verlieh der Weltmeister seiner beeindruckenden Bewerbung beim Bundestrainer mit Worten noch Nachdruck. "Das war extrem wichtig, um Joachim Löw zu zeigen, dass ich noch da bin", sagte Schürrle nach seiner Drei-Tore-Gala im Derby bei Hannover 96 . Nach schwierigen Wochen auf der Ersatzbank und harter öffentlicher Kritik des Vereins schoss der Angreifer seinen VfL Wolfsburg zum 4:0 (1:0)-Sieg beim Nordrivalen - und sich drei Monate vor der Europameisterschaft in Frankreich in den Blickpunkt von Bundestrainer Löw.

"So eine Leistung tut der Seele extrem gut", sagte der 25-Jährige: "Es wurde viel geschrieben und viel erzählt. Ich glaube, es war die richtige Antwort." Mit seinem ersten Dreierpack in der Bundesliga erzielte Schürrle in nur einem Spiel mehr Treffer als in seinen vorherigen 33 Liga-Partien für den VfL zusammen. 100 Tage vor dem EM-Start zeigte der Wolfsburger 32-Millionen-Euro-Einkauf, der Mario Götzes goldenen Treffer im WM-Finale 2014 vorbereitet hatte, sein bestes Spiel im VfL-Trikot. "Ich freue mich sehr für André", sagte Trainer Dieter Hecking , der den Stürmer zuletzt nicht berücksichtigt hatte: "Er hatte eine Phase, in der es ihm nicht gut ging. Ich hoffe, dass er aus diesem Dreierpack für sich Selbstvertrauen zieht."

VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs verteilte ein Sonderlob für sein Sorgenkind der vergangenen Wochen. Er ergänzte: "Neben den drei Punkten war das heute etwas ganz Wichtiges."

Getrübt wurde am Dienstagabend die Wolfsburger Freude über den Befreiungsschlag im Kampf um einen Europapokal-Platz durch einige VfL-Chaoten, die eine Leuchtrakete auf die Hannoveraner Reservebank feuerten. 96-Spieler und -Mannschaftsverantwortliche blieben zwar unverletzt, der VfL muss aber mindestens mit einer hohen Geldstrafe rechnen. "Wir müssen uns entschuldigen. Gott sei Dank ist keiner verletzt worden", sagte Hecking. Sein Gegenüber Thomas Schaaf erklärte: "Wer so etwas macht, ist kein Fan, sondern ein Schwachkopf."

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