Rennen in Güdingen Schreck in Mouchovas Wohnzimmer

Güdingen · Am zweiten Renntag in Güdingen gab es überraschende Erfolge – und ein führungsloses Pferd.

 Rebecca Danz (rechts) startete mit dem Hengst Polarstern beim Hauptrennen in Güdingen als krasse Außenseiterin – und gewann. Foto: Ruppenthal

Rebecca Danz (rechts) startete mit dem Hengst Polarstern beim Hauptrennen in Güdingen als krasse Außenseiterin – und gewann. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Pan Krischbin hatte beim 19. Sparkassen-Renntag in Güdingen das richtige Näschen. "Hana Mouchova kennt auf der Bahn jeden Grashalm, das hier ist ihr Wohnzimmer", stellte der Streckensprecher die 42-jährige Profireiterin aus Bübingen vor. Mouchova wurde allen Vorschusslorbeeren gerecht und siegte am Pfingstsonntag doppelt. Auf dem Wallach Perfect Son gewann sie das Galopp-rennen über 2450 Meter. Später war sie auch auf dem Hengst König Arte über 1900 Meter erfolgreich.

Insbesondere der überlegene Sieg mit Perfect Son war eine Überraschung. Der Wallach hatte nach einer Virusinfektion 15 Kilo abgenommen und war seit Oktober vergangenen Jahres nicht mehr angetreten. Außerdem ist er schon über zehn Jahre alt. "In dem Alter geht in Deutschland kaum noch ein Pferd an den Start. Damit hätte ich im Traum nicht gerechnet", sagte Werner Schmeer, Vorstandsmitglied des Veranstalters Rennclub Saarbrücken. Schmeers Sohn Torsten ist der Trainer des Wallachs. "Das Pferd fühlt sich wieder wohl und wird gut behandelt. Dadurch ist so ein Erfolg im hohen Alter möglich", freute sich auch Mouchova.

Bei ihrem zweiten Tagessieg mit König Arte lag sie lange auf dem letzten Platz, bevor sie in der letzten Kurve am Feld vorbeizog. "Alles Taktik. Wer zu früh Gas gibt, kommt nicht nach Hause", erklärte die gebürtige Tschechin, die seit 1993 in Deutschland lebt.

Noch erfolgreicher verlief der Renntag für Rebecca Danz. Sie gewann auf dem Hengst Polarstern den mit 10 000 Euro dotierten Hauptlauf über 1900 Meter. Nach der Siegerehrung flitzte die 27-Jährige sofort zum nächsten Rennen. Und gewann mit dem Wallach Key To Fun erneut. Beim Hauptlauf hatte der Reiterin aus Oberhausen kaum jemand eine Chance gegeben. Auf den Wettscheinen war sie Außenseiterin. "Polarstern hat sich in der Box ein bisschen rüpelhaft verhalten, obwohl er eigentlich ein ganz Lieber ist. Auf der Bahn haben wir unsere wahre Stärke lange versteckt", erklärte Danz ihren Erfolg. Sie ergänzte: "Ich habe in Saarbrücken sozusagen das Reiten gelernt, habe 2008 hier meinen ersten Sieg gefeiert. Ich komme alleine wegen der Atmosphäre immer wieder gerne hierher."

Einige Schreckminuten für Reiter und Zuschauer gab es bei einem der Trabrennen. Nach einer Kollision wurde Reiter Oliver Korth von seinem Sulky geschleudert. Der Wallach Tenor du Ruel drehte mehrere Runden führungslos auf der Bahn, konnte erst vom Startfahrzeug ausgebremst werden. Für Pferd und Reiter ging der Zwischenfall ohne Verletzungen aus.

Für die saarländischen Reiter neben Mouchova verlief der Renntag erfolgreich. Selina Ehl aus Altforweiler gewann das letzte Rennen des Tages auf dem Wallach Contendit. Der Saarbrücker Maxim Pecheur landete im Hauptlauf auf einem enttäuschenden achten Rang, schnappte sich in anderen Läufen aber einmal den zweiten und einmal den dritten Platz. Pecheurs Lebensgefährtin Lena Maria Mattes wurde zweimal Dritte und einmal Zweite. Für den RC Saarbrücken war der Renntag ebenfalls erfolgreich. Der Wettumsatz lag bei 88 700 Euro (Vorjahr: 83 300 Euro)

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