Schock kurz vor der Dressur-WM: Totilas fällt aus

Perl · Schlechte Nachricht für die deutschen Dressurreiter: Drei Tage vor dem Start der WM fällt Totilas aus. Das teuerste Dressurpferd der Welt hat sich beim Trainingslager in Perl erneut verletzt. Seine Pechsträhne setzt sich damit fort.

Einen Tag vor der Abreise zur Weltmeisterschaft sind die deutschen Dressurreiter geschockt. Das Team muss bei der Gold-Mission in der Normandie ohne Totilas auskommen. Das zuletzt erfolgreichste Pferd hat sich beim WM-Trainingslager auf dem Peterhof in Perl-Borg verletzt. "Das ist ganz bitter", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Sie muss ihre Equipe kurzfristig umstellen. Für Matthias Rath und Totilas rücken Fabienne Lütkemeier mit D'Agostino ins Quartett.

"Er war sehr enttäuscht", berichtete die deutsche Trainerin über die Reaktion von Rath. Für den Reiter aus Kronberg ist es eine Fortsetzung der Pechsträhne. Vor zwei Jahren verpasste Rath die Olympischen Spiele in London, weil er selbst erkrankt war. Die EM im Vorjahr fand ohne Rath und Totilas statt, weil der Hengst verletzt war. Bei seiner eindrucksvollen Rückkehr nach zweijähriger Wettkampfpause hatte das Duo bei acht Starts acht Siege gefeiert. Mit Totilas schien das wieder erstarkte deutsche Team bei der WM unschlagbar.

"Wir müssen das Beste daraus machen", sagte die Trainerin. Auch mit Lütkemeier ist das deutsche Team Favorit. Die 24-Jährige aus Paderborn gehörte vor einem Jahr zum Quartett, das in Dänemark bei der Europameisterschaft Gold gewann. "Wir haben nach wie vor eine starke Mannschaft", kommentierte Klaus Roeser, der Equipechef des Dressurteams: "Aber vorher war sie noch stärker. Das ist sehr unschön für alle. Gestern war es noch himmelhochjauchzend, jetzt zu Tode betrübt." Die Stimmung im Team sei gedrückt. Zum Team gehören neben Lütkemeier auch Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Damon Hill , Kristina Sprehe (Dinklage) mit Desperados und Isabell Werth (Rheinberg) mit Bella Rose.

"Kurz vor der Abreise nach Frankreich trat sich Totilas gegen ein bestehendes Überbein, was schmerzhafte Reaktionen zur Folge hatte", hieß es in einer Mitteilung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. "Wir haben mit Matthias, der Familie und der Tierärztin beraten. Zum Wohle des Pferdes haben wir entschieden, dass es keinen Sinn hat", sagte Theodorescu.

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