Schock für die Saarlouis Royals

Saarlouis. Ein Satz mit nur acht Worten sorgt für helle Aufregung im deutschen Damen-Basketball. "Keine Lizenz für die kommende Saison erhält Saarlouis." So steht es auf der Internetseite der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) geschrieben. Eine Bombe - denn es geht um keinen geringeren als den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger, die Saarlouis Royals

 Puhhhh, was ist denn da los? Das scheint sich Cheftrainer René Spandauw (rechts) auch im Moment zu fragen. Die Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) verweigerte Saarlouis die Lizenz.Foto: rup

Puhhhh, was ist denn da los? Das scheint sich Cheftrainer René Spandauw (rechts) auch im Moment zu fragen. Die Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) verweigerte Saarlouis die Lizenz.Foto: rup

Saarlouis. Ein Satz mit nur acht Worten sorgt für helle Aufregung im deutschen Damen-Basketball. "Keine Lizenz für die kommende Saison erhält Saarlouis." So steht es auf der Internetseite der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) geschrieben. Eine Bombe - denn es geht um keinen geringeren als den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger, die Saarlouis Royals. Es ist die zweite Hiobsbotschaft innerhalb weniger Stunden - nach dem Weggang von Kapitän Romy Bär (wir berichteten) zum französischen Klub Challes-les-Eaux.

Spandauw überrascht

Cheftrainer René Spandauw, der gerade in Griechenland im Urlaub weilt, traf die Nachricht unvermittelt. "Ich habe es am Montagabend durch Zufall im Internet gelesen", sagte Spandauw am Dienstag auf Anfrage. Viel mehr konnte der Niederländer auch nicht sagen, außer: "Ich bin eigentlich gerade auf der Suche nach Ersatz für Romy Bär. Aber jetzt kann ich nichts machen, weil ich nicht weiß, wo es lang geht."

Die DBBL macht für ihre Entscheidung, die auf der am 30. Juni letzten Jahres eingereichten Bilanz beruht, "wirtschaftliche Gründe" geltend, obwohl die Überschuldung der Saarlouis Royals GmbH und Co. KG laut Geschäftsführer Jürgen Mohr in jüngster Zeit "zurückgefahren wurde." Zu den Gründen der Überschuldung wollte sich Mohr gegenüber der Saarbrücker Zeitung nicht äußern. Gegen die Entscheidung des Lizenzliga-Ausschusses kann gemäß Paragraph 11 des DBBL-Lizenzstatuts das Schiedsgericht angerufen werden. Die Anrufung hat binnen sieben Tagen zu erfolgen, was der Verein laut eigener Angabe auch fristgerecht getan hat.

Wird diesem Antrag stattgeben, können die Saarlouiser Basketballerinnen ohne Auflagen weiter erstklassig spielen. Wird der Antrag aber nicht bewilligt, stehen die Royals automatisch als Absteiger in die 2. Liga Süd fest.

Normalerweise läuft es so: Der TV Saarlouis beantragt als Verein die Lizenz für die Bundesliga und reicht diese dann weiter - in den letzten beiden Spielzeiten an die Saarlouis Royals GmbH und Co. KG. Diese so genannte Kommanditgesellschaft wurde am 19. Juli 2007 beim Amtsgericht Saarbrücken eingetragen. Als persönlich haftender Gesellschafter der Saarlouis Royals GmbH und Co. KG fungiert die SF Promotion Sportförderung GmbH. Geschäftsführer beider Gesellschaften ist Jürgen Mohr.

Vereinschef optimistisch

Wie geht es nun weiter? Werner Fink, Vereinschef des TV Saarlouis, ist optimistisch: "Dem Verein wurde die Lizenz mit wenigen Auflagen ja eigentlich schon erteilt. Wem wir die Lizenz für die nächste Spielzeit geben werden, entscheidet sich erst nach dem Schiedsspruch", sagt der Vorstandsvorsitzende des TV Saarlouis. Denkbar ist dabei auch die Gründung einer völlig neuen Gesellschaft, die dann unverschuldet in die neue Saison starten würde. Fink ergänzt: "Mit den Royals geht es auf jeden Fall weiter. Zur Not auch in der Zweiten Liga."

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