Schnöder Ergebnisfußball bei brütender Hitze

Donezk. Unentschieden in der Hitze von Donezk: Mitfavorit Frankreich und England haben sich gestern bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius zum Auftakt der EM-Gruppe D in einer glanzlosen Partie 1:1 (1:1) getrennt. Die englische Führung durch den Kopfballtreffer von Joleon Lescott (30.) glich dessen Teamkollege bei Manchester City, Samir Nasri, schnell aus (39.)

 Franck Ribéry, rechts, mühte sich nach Kräften, blieb aber oft an den Engländern um Steven Gerrard, ganz links, hängen. Foto: Parnaby/dpa

Franck Ribéry, rechts, mühte sich nach Kräften, blieb aber oft an den Engländern um Steven Gerrard, ganz links, hängen. Foto: Parnaby/dpa

Donezk. Unentschieden in der Hitze von Donezk: Mitfavorit Frankreich und England haben sich gestern bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius zum Auftakt der EM-Gruppe D in einer glanzlosen Partie 1:1 (1:1) getrennt. Die englische Führung durch den Kopfballtreffer von Joleon Lescott (30.) glich dessen Teamkollege bei Manchester City, Samir Nasri, schnell aus (39.). Damit baute die Equipe Tricolore ihre Serie auf 22 Spiele ohne Niederlage aus, doch sowohl Franzosen als auch Engländer warten seit 2004 auf einen EM-Sieg.Frankreichs Teamchef Laurent Blanc verzichtete in seiner Startelf auf die zuletzt verletzten Yann M'Vila und Blaise Matuidi. Der englische Trainer Roy Hodgson vertraute seinen routinierten Verteidigern John Terry und Ashley Cole, die sich rechtzeitig fit gemeldet hatten. Im Mittelfeld kam statt Stewart Downing der erst 18 Jahre alte Alex Oxlade-Chamberlain vom FC Arsenal zu seinem EM-Debüt. Wayne Rooney schmorte wegen einer Rotsperre auf der Tribüne.

Die Tauglichkeit der französischen Innenverteidigung war in den Wochen vor der EM immer wieder Thema gewesen. In der 15. Minute wurde die Kritik genährt: Ashley Young konnte den Ball genau zwischen Philippe Mexes und Adil Rami auf James Milner durchstecken, der schon an Torwart Hugo Lloris vorbei war, dann aber am leeren Tor vorbeischoss. Frankreichs viel gelobte Offensive um Bayerns Franck Ribéry enttäuschte anfangs. So ging England verdient in Führung: Eine Freistoßflanke von Kapitän Steven Gerrard segelte an den Fünfmeterraum, wo Lescott den ungeschickten Diarra übersprang und in seinem 17. Einsatz sein erstes Tor für England köpfte.

Diarra wollte sechs Minuten später mit einem wuchtigen Kopfball nach einem Nasri-Freistoß alles wieder gut machen, doch Joe Hart hielt großartig. Diarras zweiter Versuch im Nachsetzen ging am Tor vorbei.

Noch vor der Halbzeit brachte stattdessen Nasri sein nun mutiger spielendes Team zurück ins Spiel. Eine Ablage von Ribéry schoss er trocken ins kurze Eck - und bedeutete danach den französischen Journalisten mit dem Zeigefinger vor dem Mund, was er von ihrer Kritik zuletzt hielt.

Nach dem Wechsel suchte zunächst niemand die Initiative. Ribéry, der es vorne gegen die zwei engen Viererketten der Engländer schwer hatte, half sogar mehrmals weit hinten aus. Es blieben als einziges Mittel Distanzschüsse. Karim Benzemas Versuch 20 Minuten nach Wiederbeginn war kein Problem für Hart, den Schuss von Florent Malouda blockte Scott Parker (69.). Auch Yohan Cabaye hatte in der 80. kein Glück, und so blieb es beim Unentschieden.

"Wir sind zufrieden. Wir müssen sehen, dass wir nach dem nächsten Spiel vier Punkte haben", sagte Englands Kapitän Steven Gerrard. Frankreichs Trainer Laurent Blanc sah es ähnlich: "Das 1:1 ist okay." dapd

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