Schneemangel sorgt für Krisenstimmung

Vancouver. Während die Schneemassen hier in deutschen Landen derzeit Tag und Nacht nur so über uns hereinbrechen, ist die weiße Pracht in Vancouver mitten im Winter Mangelware. Angesichts dieses fehlenden Elements herrscht zehn Tage vor Eröffnung der XXI. Olympischen Winterspiele Krisenstimmung. Die Atmosphäre in der kanadischen Metropole ist unterkühlt

Vancouver. Während die Schneemassen hier in deutschen Landen derzeit Tag und Nacht nur so über uns hereinbrechen, ist die weiße Pracht in Vancouver mitten im Winter Mangelware. Angesichts dieses fehlenden Elements herrscht zehn Tage vor Eröffnung der XXI. Olympischen Winterspiele Krisenstimmung. Die Atmosphäre in der kanadischen Metropole ist unterkühlt. Richtiges Olympia-Fieber will bei diesen tristen Witterungsbedingungen einfach nicht aufkommen.Verständlich, versinken doch die verschiedenen Austragungsorte derzeit im Matsch. Wie beispielsweise Cypress Mountain, Austragungsort der Snowboard- und Freestyle-Entscheidungen, nach einem ungewöhnlich warmen, regnerischen Monat Januar. Nach dem Dauerregen der vergangenen Woche seien die Olympia-Macher "mit ihren Nerven am Ende und in Krisenstimmung", verriet Meteorologe Matt MacDonald von der kanadischen Umweltbehörde. Sie alle hoffen auf einen Kälteeinbruch. Von überall her wird Schnee nach Cypress Mountain transportiert. Es werde 24 Stunden gearbeitet, um den Athleten ausgezeichnete Bedingungen anzubieten. Die Wettkämpfe dort seien jedoch nicht gefährdet, betonte Mary Fraser, Sprecherin des lokalen Organisationskomitees Vanoc. "Wir haben die nötige Technologie, Ausrüstung und Expertise, um die Spiele zu veranstalten", sagte Fraser. Cypress Mountain liegt knapp 30 Kilometer von Vancouver entfernt.Dort, in der kanadischen Metropole, weisen nur kleine blaue Plakate an den Laternenmasten mit den Olympischen Ringen auf das große Sportspektakel hin. Auch hier fehlt Schnee völlig. Die Wettervorhersage für diese Woche erleichtert die Arbeit der Organisatoren nicht. Es soll weiter Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt und immer wieder Regen geben. Dagegen sind die Bedingungen in der Whistler-Region, wo die alpinen und nordischen Ski-Wettbewerbe ausgetragen werden sollen, gut. Die deutschen Biathleten um den dreimaligen Olympiasieger Michael Greis und Gold-Hoffnung Magdalena Neuner sind gestern als Vorhut in Whistler eingetroffen. Für die insgesamt 86 Wettbewerbe hat der Deutsche Olympische Sportbund 153 Athleten (58 Frauen/95 Männer) nominiert. Aber nicht nur um die Wetterverhältnisse sorgen sich die Verantwortlichen, sondern auch um angekündigte Proteste von Olympia-Gegnern am Rande der Eröffnungsfeier. Anti-Olympia-Aktivisten haben Proteste für den 12. Februar in Vancouver geplant. Etwa 800 Personen wollen nach einem Bericht der kanadischen Tageszeitung "Westcoast News" vor dem BC Place Stadium demonstrieren. "Ich würde gerne die Eröffnungsfeier sprengen, absolut", sagte die 35 Jahre alte Studentin Alissa Westergard-Thorpe vom Olympic Resistance Network (ORN). Sie sei gegen derartige "Mega-Industrie-Events".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort