Schneeloch sorgt mit Äußerungen zu Bewerbungs-Verzicht für Wirbel

Frankfurt · Am Tag nach der Veröffentlichung der Umfrage-Ergebnisse sorgten Aussagen des DOSB-Vizepräsidenten Walter Schneeloch für reichlich Wirbel. Er stellte eine deutsche Olympia-Bewerbung für 2024 gänzlich in Frage.

Am Tag nach dem ersten Ergebnis in Sachen deutscher Olympia-Bewerbung sorgte ein Querschuss aus den eigenen Reihen für Aufregung - nicht nur beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). "Ich denke, dass es klar und deutlich zu einer Bewerbung wie vorgesehen und vorbereitet kommen wird", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann zu Spekulationen über einen Verzicht: "Das Ergebnis, das vorliegt, ist eine gute Grundlage, um 2024 ins Rennen zu gehen."

Zuvor hatte DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch die Bewerbung in Frage gestellt: "Es könnte sein, dass wir zu dem Schluss kommen, keine Bewerbung für die Spiele 2024 abzugeben, weil uns die Zustimmung vielleicht nicht hoch genug erscheint." Schneeloch ist eines von acht DOSB-Präsidiumsmitgliedern, die am Montag eine Empfehlung aussprechen. Am 21. März entscheiden die Mitglieder, ob sich Berlin oder Hamburg um die Spiele 2024 und gegebenenfalls 2028 bewirbt

Schneeloch will nicht um jeden Preis ins Rennen um die Olympischen Sommerspiele 2014 einsteigen. "Bevor wir auf die Nase fallen, könnten wir einer neuen Bewerbung etwas mehr Zeit geben", sagte der 67-Jährige und reagierte damit auf die Umfrage-Ergebnisse vom Dienstag. Bei der vom DOSB in Auftrag gegebenen Befragung hatten 64 Prozent der Hamburger für die Austragung der Spiele votiert, in Berlin lag der Wert bei 55 Prozent.

"Diese furchtbare Ängstlichkeit kann ich überhaupt nicht nachvollziehen", sagte Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes, gestern. Er wies Schneelochs Bedenken zurück. Es gelte, einen "Arsch in der Hose" zu haben: "Wenn die Politik, der Sport und die Wirtschaft das gemeinschaftlich wollen, dann bin ich überzeugt, dass wir eine Mehrheit kriegen."

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