Schmitt vor 19. Tournee-Teilnahme: Völlerei statt Quälerei

Oberstdorf · Den Weihnachtsbraten konnte Martin Schmitt in diesem Jahr richtig genießen. Erstmals seit 18 Jahren muss der viermalige Skisprung-Weltmeister vor der Vierschanzentournee nicht auf sein Gewicht achten: Völlerei statt Quälerei.

Und deshalb freut sich der 36-Jährige ganz besonders auf seine 19. Teilnahme an der Tournee, bei der er seine TV-Premiere als Experte bei Eurosport erlebt. "Ich denke, dass ich es richtig genießen werde", sagt Schmitt vor dem Auftakt an diesem Samstag.

Der deutsche Rekordteilnehmer ist für seine neue Rolle geradezu prädestiniert, sprachlich treibt ihn dagegen eine Sorge um. "Hoffentlich werde ich nicht untertitelt", meint Schmitt mit einem Lächeln in Anspielung auf seinen badischen Dialekt.

Nach dem Abschied vom aktiven Sport hat Schmitt sein Leben anders ausgerichtet. "Ich genieße die Freiheit, gedanklich nicht mehr permanent nur mit einer Sache beschäftigt zu sein", berichtet er. Das wirkt sich auf sein Privatleben aus. Im Frühjahr hat er seine langjährige Freundin Andrea geheiratet, seither genießt er das Eheleben. "Ich bin glücklich", sagt Schmitt. Eine Vergrößerung der Familie schließt er nicht aus: "Ich denke schon, dass wir irgendwann Kinder haben werden." Auch beim Essen kann er sich den süßen Verlockungen des Lebens nun hingeben, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. "Ich bin schon zehn Kilo über meinem Wettkampfgewicht."

Wer nun glaubt, Schmitt sei dem Müßiggang verfallen, irrt jedoch. Mit Eifer treibt er sein Trainerstudium an der Sporthochschule Köln voran. Daneben reizt ihn auch das Sportmanagement, wo er sich ein weiteres Studium vorstellen könnte. Im Frühjahr will er eine Entscheidung treffen, in welchem Bereich er künftig arbeiten möchte.

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