Schmidt auf den Spuren von Lenz

Cottbus · Stephan Schmidt lässt sich nicht so leicht erschüttern. Sieben Mal in Folge hat der Trainer des Fußball-Zweitligisten Energie Cottbus seit seinem Amtsantritt verloren, doch der 37-Jährige will sich das nicht anmerken lassen.

Aber auch am nach außen so selbstbewussten Trainer dürfte die fatale Abwärtsspirale des Clubs nicht spurlos vorbeigegangen sein.

Mit seiner persönlichen Pleitenserie ist Schmidt längst zum Sinnbild für die Krise des ehemaligen Bundesligisten geworden, obwohl er bei weitem nicht der Alleinschuldige an der Misere in Cottbus ist. Doch sollte Energie auch an diesem Sonntag (13.30 Uhr) das Gastspiel beim VfR Aalen verlieren, stellt er einen wenig schmeichelhaften Rekord auf. Kein Zweitliga-Trainer verlor bisher seine ersten acht Spiele. Sieben Niederlagen zum Einstand gab es im Unterhaus zuletzt in der Saison 1994/1995 vom ehemaligen Bundesliga-Profi Manfred Lenz mit dem FC Homburg.

"Natürlich nagt das an mir", gab Schmidt zu. Es ist bislang die emotionalste Äußerung, die dem gebürtigen Berliner über die Lippen gekommen ist. Während andere Trainer unter zunehmenden Druck dünnhäutiger werden, scheint der Schutzpanzer bei dem mit einem Vertrag bis 2015 ausgestatteten Schmidt eher dicker zu werden.

Neun Punkte beträgt der Rückstand der Cottbuser auf einen Nichtabstiegsplatz. Die Hoffnungen auf eine Fußball-Wunder in der Lausitz sind nur noch gering - und schwinden mit jedem Spieltag. Immerhin ist es sehr wahrscheinlich, dass Schmidt zunächst weiterarbeiten darf. Einen Rücktritt als Trainer schloss er zuletzt aus.