Schlussphase kostet den Sieg

St. Ingbert. Laut war der Jubel auf Seiten der SGH St. Ingbert schon fünf Minuten vor der Schlusssirene. Gerade waren die Gastgeber mit 33:30 in Führung gegangen, und Gästetrainer Miodrag Jelicic wollte seine Jungs des TV Homburg in einer Auszeit noch einmal heiß machen. Dem TVH gelang auch gleich ein Treffer, es sollte allerdings der letzte sein

 Mit einem Schrei springt Jelle van Donkersgoed von der SGH St. Ingbert in den Kreis und wirft aufs Tor. Er kugelte sich später die Schulter aus. Die Homburger Jonas Schiffler (Nummer 7) und Jan Kreibig (Nummer 19) sowie TVH-Trainer Miodrag Jelicic (hinten links) schauen zu. Foto: Strobel

Mit einem Schrei springt Jelle van Donkersgoed von der SGH St. Ingbert in den Kreis und wirft aufs Tor. Er kugelte sich später die Schulter aus. Die Homburger Jonas Schiffler (Nummer 7) und Jan Kreibig (Nummer 19) sowie TVH-Trainer Miodrag Jelicic (hinten links) schauen zu. Foto: Strobel

St. Ingbert. Laut war der Jubel auf Seiten der SGH St. Ingbert schon fünf Minuten vor der Schlusssirene. Gerade waren die Gastgeber mit 33:30 in Führung gegangen, und Gästetrainer Miodrag Jelicic wollte seine Jungs des TV Homburg in einer Auszeit noch einmal heiß machen. Dem TVH gelang auch gleich ein Treffer, es sollte allerdings der letzte sein. In den Schlussminuten spielte die SGH wie im Rausch und gewann das Saarpfalz-Derby am Ende mit 37:31 (16:16) deutlich.Fast 250 Zuschauer hatten am Samstagabend den Weg in die Ingobertushalle gefunden und trieben vor allem die Heimmannschaft stark nach vorne. "Die Stimmung heute Abend war absolute Weltklasse", fand Jadran Pesic, überragender SGH-Schlussmann, und gab zu: "Ich bin immer noch ein wenig sprachlos." Das waren auch die Spieler des TV Homburg, verständlicherweise aber aus anderen Gründen. Viele wollten gar nichts sagen, am Ende erbarmte sich Spielmacher Christian Boscolo: "Das Ergebnis fällt sicherlich zwei, drei Tore zu hoch aus. Auch wir hatten zwischenzeitlich die Chance zu gewinnen, haben aber in der Schlussphase häufig zu früh abgeschlossen und so gegnerische Tempogegenstöße ermöglicht."

Beide Mannschaften gingen von Beginn an ein hohes Tempo und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch (3:4, 9., 10:9, 18.). Kurz vor dem Seitenwechsel schien es, als könnten die Gastgeber erstmals davonziehen (16:13), doch Homburg glich mit dem Pausenpfiff aus.

"Wir hatten den Gegner eigentlich ganz gut im Griff, haben uns aber leider nicht dafür belohnt. Dass wir dann so kurz vor der Pause den Ausgleich kassieren, ist nicht leicht zu verdauen", meinte SGH-Torwart Pesic. Und tatsächlich: Nach dem Seitenwechsel war plötzlich der TVH am Drücker und ging nach 40 Minuten mit 23:21 in Führung. Doch das Blatt wendete sich erneut (29:26, 48.).

"Es war das erwartete Derby auf Augenhöhe. Bis zum 30:30 dachte ich, für uns ist heute etwas drin. Leider hatten wir in der Schlussphase einen kompletten Aussetzer", monierte TVH-Trainer Jelicic. "Der St. Ingberter Sieg geht daher schon in Ordnung. Unsere Fehler wurden knallhart bestraft." Die Aufmerksamkeit von SGH-Trainer Mirko Schwarz galt nach der Schlusssirene erstmal seinem Kreisläufer Jelle van Donkersgoed, der sich in einer unglücklichen Abwehraktion kurz vor dem Ende die linke Schulter ausgekugelt hatte. "Wir haben den Derby-Sieg teuer bezahlt. Aber natürlich ist die Freude und Erleichterung trotzdem groß. Wir waren heute von Beginn an heiß."

Tore für den TVH: Lukas Glück 9, Jan Kreibig 5, Daniel Thum 6/4, Christian Boscolo 4, Fadil Jusufbegovic, Michael Mathieu je 3, Jonas Schiffler 1.

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