Schlierenzauer verpasst den großen Zahltag

Innsbruck. Als Gregor Schlierenzauers Hoffnungen auf den Millionen-Jackpot am Bergisel zerschellten, musste auch Severin Freund seinen Traum vom Sprung aufs Podest in der Gesamtwertung begraben. Während Deutschlands große Skisprung-Hoffnung gestern in Innsbruck mit Rang 21 seine Chancen auf einen Top-Drei-Platz bei der 60

 Gregor Schlierenzauer ist weiter Erster der Gesamtwertung bei der Vierschanzentournee - die Millionenprämie für vier Siege auf vier Schanzen kassiert er aber nicht. Foto: Robert Parriger/dpa

Gregor Schlierenzauer ist weiter Erster der Gesamtwertung bei der Vierschanzentournee - die Millionenprämie für vier Siege auf vier Schanzen kassiert er aber nicht. Foto: Robert Parriger/dpa

Innsbruck. Als Gregor Schlierenzauers Hoffnungen auf den Millionen-Jackpot am Bergisel zerschellten, musste auch Severin Freund seinen Traum vom Sprung aufs Podest in der Gesamtwertung begraben. Während Deutschlands große Skisprung-Hoffnung gestern in Innsbruck mit Rang 21 seine Chancen auf einen Top-Drei-Platz bei der 60. Vierschanzentournee verspielte, hat Österreichs Überflieger Schlierenzauer dank des zweiten Platzes im dritten Springen hinter Landsmann Andreas Kofler seinen ersten Gesamtsieg vor Augen. Die Einstellung des Tournee-Rekordes von Skisprung-Legende Sven Hannawald, der vor zehn Jahren auf allen Schanzen triumphierte, bleibt ihm aber verwehrt."Jetzt habe ich wieder ein Jahr Ruhe und kann mich entspannt zurücklehnen", kommentierte Hannawald den zweiten Platz von Schlierenzauer. "Gott sei Dank bin ich weiterhin der Einzige", meinte der 37-Jährige.

In einer hochklassigen Konkurrenz bei schwierigen Bedingungen mit Wind und Schneeregen sorgten Maximilian Mechler als Siebter und Michael Neumayer auf Platz acht für ein insgesamt gutes Ergebnis der DSV-Springer. Zudem meldete sich Richard Freitag als Zwölfter nach zwei enttäuschenden Auftritten in Deutschland in der erweiterten Weltspitze zurück. "Richard hat sich nach vorne gekämpft. Die Qualität im Team stimmt. Wir haben noch eine Chance auf einen Podestplatz und wollen es in Bischofshofen auf den Punkt bringen", sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Vor dem Finale am Freitag schmolz Schlierenzauers Vorsprung auf seinen Trainingskollegen Kofler auf 17 Punkte zusammen. Dennoch hält der 21-Jährige nach wie vor alle Trümpfe in der Hand. Der verpassten Rekordprämie von einer Million Schweizer Franken für den zweiten Grand Slam nach Hannawald trauerte der Österreicher nicht hinterher "Der Jackpot hat mich nie interessiert. Ich will zum ersten Mal die Tournee gewinnen. Darum geht es."

Freund vergab alle Chancen auf einen Podestplatz bereits im ersten Durchgang, als er auf lediglich 118,5 Meter kam. "Der Frust ist sehr groß. Es ist immer blöd, wenn man sich viel vorgenommen hat und es dann daneben geht", sagte Freund frustriert. "Es ist natürlich enttäuschend, dass das Podest in der Gesamtwertung nun außer Sichtweite geraten ist", meinte der 23-Jährige. "Vielleicht bin ich heute einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden." Auch im zweiten Durchgang fand die deutsche Nummer eins nicht seine Form und landete bereits bei 116,5 Metern. "Das waren heute einfach zwei schlechte Sprünge", sagte Freund.

Für Freitag wäre hingen sogar noch mehr drin gewesen als Platz zwölf. Doch im Finale büßte der 20-Jährige nach einem Sprung auf 114 Meter noch fünf Plätze ein. Freitag blickte dennoch zuversichtlich voraus. "Ich habe mich wieder ein bisschen gefestigt." dpa

Am Rande

Knieprobleme zwingen Martin Schmitt zu einer Pause. Beim viermaligen Skisprung-Weltmeister, der nur die ersten beiden Springen der Vierschanzentournee absolvierte, wurde jetzt eine Ansatzreizung der Quadrizepssehne im Knie diagnostiziert. "Es handelt sich um eine Überlastungsreaktion", sagte Mannschaftsarzt Mark Dorfmüller.

Nach einer Trainingspause und Physiotherapie steigt Schmitt wieder ins Training ein. "Sobald ich mich fit fühle, werde ich mit dem Athletik- und Sprungtraining beginnen, denn ich möchte diese Saison noch einige Weltcupspringen machen", sagte Schmitt. Bundestrainer Werner Schuster sagte, die nächste Chance auf einen Einsatz von Schmitt sei der Weltcup im japanischen Sapporo Ende Januar. dapd

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