Schleck schlüpft ins Gelbe Trikot

Saint-Jean-de-Maurienne. Sie spielten Katz und Maus mit der Konkurrenz und degradierten Lance Armstrong und den mit gebrochenem Arm gestarteten Cadel Evans zu geschlagenen Statisten: Die 97. Tour de France hat sich auf das Duell Andy Schleck gegen Alberto Contador reduziert

Saint-Jean-de-Maurienne. Sie spielten Katz und Maus mit der Konkurrenz und degradierten Lance Armstrong und den mit gebrochenem Arm gestarteten Cadel Evans zu geschlagenen Statisten: Die 97. Tour de France hat sich auf das Duell Andy Schleck gegen Alberto Contador reduziert. Auf der letzten große Alpenetappe dominierten die beiden Kletterspezialisten das gesamte Fahrerfeld und sorgten am Dienstag für ein weiteres Favoritensterben. Diesmal erwischte es den Australier Evans, der einbrach und sein Gelbes Trikot an Schleck verlor. Der 25-jährige Luxemburger führt jetzt mit 41 Sekunden vor Vorjahressieger Contador das Gesamtklassement an. "Das sieht sehr vielversprechend aus", sagte sein treuer Helfer Jens Voigt. Evans hatte für seinen 8:09-Minuten-Verlust auf Tagessieger Sandy Casar eine Entschuldigung: Er war am Morgen in Morzine trotz eines diagnostizierten Armbruchs gestartet. "Es ist wunderschön zu wissen, dass Andy ins Gelb fahren wird", schilderte Voigt seine Gefühlslage unterwegs, der sich einmal mehr für seinen Kapitän in den Kampf warf. "Er hat unglaubliche Arbeit geleistet", lobte Schleck, der "jetzt auf einen schwachen Moment von Contador" wartet, um dem Spanier weitere Zeit abzunehmen. Der große Schlagabtausch zwischen den Topfahrern aus Spanien und Luxemburg spielte sich auf dem grausamen Col de la Madeleine ab, dem letzten von fünf Anstiegen. Bei der 25 Kilometer langen Klettertortur auf 2000 Höhenmeter zündeten Schleck und Contador auf der Verfolgung einer Spitzengruppe ein Feuerwerk, an dem sich fast alle die Finger verbrannten.Rekordsieger Lance Armstrong musste 48 Stunden nach seinem Debakel von Morzine wieder erkennen, dass er nicht mehr zur ersten Wahl gehört und verlor weiter an Boden. Allerdings hielt sich sein Rückstand mit 2:50 Minuten noch im Rahmen. Unterdessen hatte das Milram-Team kurz vor Etappenstart das endgültige Ende des Sponsorings der Nordmilch AG bekanntgegeben und damit für einen schwarzen Tag für den deutschen Radsport gesorgt. dpa

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