Schielen nach einer Medaille

Boston · Die EM-Zweiten Savchenko/Massot führen das sechsköpfige deutsche Team bei der WM in Boston an. Top Sechs lautet die Zielvorgabe. Bei den Damen startet die gebürtige Saarbrückerin Nathalie Weinzierl.

 Aljona Savchenko und Bruno Massot starten in Boston erstmals gemeinsam bei einer WM. Die Premiere bei der EM verlief mit dem Gewinn der Silbermedaille verheißungsvoll. Foto: Gavlak/dpa

Aljona Savchenko und Bruno Massot starten in Boston erstmals gemeinsam bei einer WM. Die Premiere bei der EM verlief mit dem Gewinn der Silbermedaille verheißungsvoll. Foto: Gavlak/dpa

Foto: Gavlak/dpa

Aljona Savchenko und Bruno Massot schielen bei ihrer ersten gemeinsamen WM nach einer Medaille - der Deutschen Eislauf-Union (DEU) wäre Edelmetall auf Anhieb aber gar nicht so recht. "Mir wäre es lieber, sie steigern sich im nächsten Jahr. Das ist strategisch besser, als wenn es jetzt klappt, weil ein anderes Duo von oben herunterpurzelt", sagt DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf vor Beginn der WM heute in Boston .

Ein Platz unter den Top Sechs angesichts der Konkurrenz aus Russland, Kanada und China ist das offizielle Ziel. Intern sprechen die fünfmalige Weltmeisterin und ihr neuer Partner aus Frankreich aber von einem Platz auf dem Treppchen. "Ja klar, das Ziel ist eine Medaille, kein Scherz", sagte die 32-jährige Savchenko nach dem gelungenen Training am Montag. Bei der EM gewannen sie im Januar hinter den Olympiasiegern Tatjana Wolossoschar/Maxim Trankow aus Russland Silber.

Wegen der Zeitumstellung von sechs Stunden ist die deutsche Mannschaft eine Woche früher angereist. Savchenko/Massot wurden zum Training eingeladen und waren die Stars beim abschließenden Schaulaufen in der amerikanischen Kleinstadt Newington. Seit der EM, wo sich Massot Wackler bei den Hebungen leistete, haben die beiden hart gearbeitet. "Urlaub war nicht drin, wir haben einiges umgestellt", bestätigte der 27-Jährige.

Der Höhepunkt der WM wird der Herren-Wettbewerb, bei dem sich Titelverteidiger Javier Fernandez (Spanien), Weltrekordler Yuzuru Hanyu aus Japan und Patrick Chan (Kanada) einen heißen Kampf liefern werden. Der deutsche Meister Franz Streubel kann da nicht mithalten, zumal er sich bei den ersten Übungseinheiten eine Leistenzerrung zuzog. Der Start ist aktuell nicht gefährdet. "Platz zwölf bis 18 wäre schön", meint DEU-Vizepräsidentin Elke Treitz. Nach dem 14. Rang bei der EM waren die konditionellen Mängel des für Oberstdorf startenden Läufers offensichtlich. Ein Finalplatz der besten 24 sollte drin sein.

Die von einer Angina genesene Nathalie Weinzierl will mehr. Als Siebte bei der EM geht die gebürtige Saarbrückerin selbstbewusst in ihre zweite WM. "Ich traue ihr zu, in die Top Zwölf zu laufen", sagt Treitz. Die deutschen Eistänzer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis hatten von ihrem Trainingsort Detroit die kürzeste Anreise. Nach einer Lungenentzündung des 19-jährigen Deutschen mit griechischen Wurzeln mussten sie ihre Vorbereitung leicht drosseln. Von den Debütanten wird ein Platz unter den besten 20 erwartet.

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