Schatten über sonniger Sprinter-Welt

London. Die schnellsten Sprinter der Welt um den dreimaligen Olympia-Sieger Usain Bolt können dem Dopingverdacht nicht davonrennen: Nachdem sein Trainingskollege Yohan Blake sowie vier weitere Athleten aus Jamaika positiv getestet worden sind, reist der Weltrekordler mit einem Klotz am Bein zut Leichtathletik-Weltmeisterschaft nach Berlin. "Ich weiß nicht, was zu Hause passiert ist

London. Die schnellsten Sprinter der Welt um den dreimaligen Olympia-Sieger Usain Bolt können dem Dopingverdacht nicht davonrennen: Nachdem sein Trainingskollege Yohan Blake sowie vier weitere Athleten aus Jamaika positiv getestet worden sind, reist der Weltrekordler mit einem Klotz am Bein zut Leichtathletik-Weltmeisterschaft nach Berlin. "Ich weiß nicht, was zu Hause passiert ist. Alles was ich weiß, ist, dass wir auf die Ergebnisse der B-Probe warten müssen", sagte der Weltrekordler über 100, 200 und 4x100 Meter in London, wo er am Freitagabend beim Super Grand Prix die 100 Meter in 9,91 Sekunden gewann. Er befürchtet: "Jetzt werden die Leute jeden hinterfragen, vor allem die Jamaikaner."Der Leichtathletik-Weltverband und die Anti-Doping-Agentur Jamaikas hatten am Wochenende bestätigt, dass fünf Sportler bei den nationalen Titelkämpfen im Juni in Kingston positiv getestet worden waren. Während die Funktionäre die Namen der Athleten sowie der verbotenen Substanzen unter Verschluss halten, nannte die italienische Zeitung "Gazzetta dello Sport" neben Blake 100-Meter-Läuferin Sheri-Ann Brook, 200-Meter-Olympiateilnehmer Marvin Anderson sowie die 400-Meter-Spezialisten Allodin Fothergrill und Lansford Spence. Brooks Manager Chris Mychasiw bestätigte, dass sein Schützling darüber informiert worden sei, dass sie sei in den Skandal verwickelt. Blake hatte sich vor einer Woche in Paris über 100 Meter auf 9,93 Sekunden gesteigert und ist derzeit der fünftbeste Sprinter der Welt. Der "Gazzetta dello Sport" sagte er, er wisse nichts von einer positiven Probe. Beim Super Grand Prix in London wurde er hinter Bolt Zweiter in 10,11 Sekunden. Ungeachtet der schlechten Nachrichten aus der Heimat trat der 19-Jährige auch gestern mit seinen Landsmännern Bolt und Mario Forsythe sowie Antiguas Daniel Bailey über 4x100 Meter an. Das Quartett war zwar wegen eines angeblichen Fehlstarts Blakes zunächst disqualifiziert worden. Nach einer halben Stunde Hin und Her durfte sich der "Racers Track Club" jedoch über den Sieg in 37,46 Sekunden freuen - der viertschnellsten je gelaufenen Zeit. Blake trainiert wie Usain Bolt bei Glen Mills, trotzdem sagte der 22 Jahre alte Bolt zu den Doping-Schlagzeilen: "Ich mache mir nicht wirklich Gedanken, ob jemand aus meiner Trainingsgruppe dabei ist. So lange ich sauber bin, gehe ich voran." Jamaikas Staffeln müssen sich nun für Berlin (15. bis 23. August) wohl neu formieren: Alle positiv Getesteten stammen aus dem Staffel-Pool für die WM.dpa

Auf einen BlickHammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler hat beim Leichtathletik-Grand Prix in Barcelona am vergangenen Samstag für den einzigen deutschen Sieg gesorgt. Die Frankfurterin setzte sich mit 72,62 Meter durch. Zweite wurde Clubkollegin Kathrin Klaas mit 71,50 Meter. Seine wohl letzte Chance auf ein WM-Ticket vergab Filmon Ghirmai. Der deutsche Meister aus Tübingen rannte über 3000 Meter Hindernis vergebens der geforderten Qualifikationszeit für die Weltmeisterschaft im August in Berlin (8:26,00 Minuten) hinterher. Er benötigte 8:28,43 Minuten. Auch Ghirmais Vereinskollege Arne Gabius scheiterte beim Versuch, die WM-Norm zu laufen: Er stieg über 5000 Meter aus. U23-Europameisterin Lisa Ryshich aus Ludwigshafen belegte im Stabhochspringen mit 4,36 Metern Rang vier. dpa

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