Schatten über dem FCS-Erfolg

Saarbrücken. Sportlich war der Ausflug zum deutschen Eck für den 1. FC Saarbrücken erfolgreich. Nach Toren von Stephan Sieger und Giuseppe Pisano siegte der Fußball-Drittligist am Dienstagabend mit 2:1 bei der TuS Koblenz - der fünfte Sieg in Folge. Weniger erfreulich ist, was sich vor der Partie abgespielt hat

 Trotz strenger Kontrollen beim Einlass ins Stadion der TuS Koblenz gelangte Pyrotechnik in den Block mit Anhängern des 1. FC Saarbrücken. Foto: Eibner

Trotz strenger Kontrollen beim Einlass ins Stadion der TuS Koblenz gelangte Pyrotechnik in den Block mit Anhängern des 1. FC Saarbrücken. Foto: Eibner

Saarbrücken. Sportlich war der Ausflug zum deutschen Eck für den 1. FC Saarbrücken erfolgreich. Nach Toren von Stephan Sieger und Giuseppe Pisano siegte der Fußball-Drittligist am Dienstagabend mit 2:1 bei der TuS Koblenz - der fünfte Sieg in Folge. Weniger erfreulich ist, was sich vor der Partie abgespielt hat. Am Nachmittag hatte die Polizei in der Stadt einiges zu tun, als eine Gruppe Saarbrücker eine TuS-Fankneipe angriff. 31 Randalierer wurden festgenommen - so heißt es im Polizei-Bericht.Vor dem Spiel bildeten sich dann vor dem Stadion lange Schlangen. Erst weil an Kassen Wechselgeld fehlte, dann wegen scharfer Einlasskontrollen. "Die Leute mussten ihre Schuhe ausziehen, Frauen mussten ihre T-Shirts bis zum BH lüften", berichtet der FCS-Fanbeauftragte Peter Thielges. Sein Kollege Meiko Palm ergänzt: "Das erregte natürlich Unmut, auch weil viele Fans selbst nach Spielbeginn noch nicht im Stadion waren. Es kam zu Rangeleien, die Polizei setzte Pfefferspray ein. Schließlich wurde 65 Fans, die bereits eine Karte gekauft hatten, der Einlass ins Stadion verweigert."

Laut Polizeibericht sollen die Saarbrücker Zuschauer versucht haben, "die Ordnerreihen gewaltsam zu durchbrechen. Eine Gruppe von rund 50 wurde dabei vorübergehend festgenommen." Auch der Fanbeauftragte Palm wurde mit eingekesselt und konnte erst nach Intervention von Saarbrücker Polizei-Beamten seine deeskalierende Arbeit fortsetzen.

Während der Rangeleien vor den Stadiontoren ist Thielges nach eigener Aussage von Einsatzkräften angegangen worden, obwohl er sich mit seinem Ausweis des Deutschen Fußball-Bundes zu erkennen gab: "Ich wurde geschlagen. Als ich die Einsatzleitung über die Verhältnisse aufklären wollte, wurde mir Hausverbot erteilt."

Von den Vorfällen waren auch andere Stadionbesucher betroffen. "Meine Eltern und Großeltern durften nicht zu ihren Plätzen auf der Tribüne", sagt FCS-Mittelfeldspieler Manuel Zeitz.

Das Saarbrücker Fanprojekt Innwurf hat Zeugen der Geschehnisse aufgefordert, mit Fotos, Videos und Gedächtnisprotokollen zur Aufarbeitung beizutragen. Bei der TuS Koblenz war am Mittwoch niemand zu einer Stellungnahme bereit. Sprecher Julian Turek verwies auf die Presse-Mitteilung der Polizei. Für den Ordnungsdienst im Stadion ist aber der Verein verantwortlich.

Nach neun sieglosen Spielen hat der abstiegsbedrohte FC Carl Zeiss Jena gestern Trainer Wolfgang Frank gefeuert. Er hatte den FCS-Ligakonkurrenten erst im vergangenen Oktober von Jürgen Raab übernommen. Nachfolger von Frank wird Heiko Weber.

saarbruecker-zeitung.de/fcs

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