Finale der Deutschen Turn-Liga Schäfer-Schwestern machen Finale ungewohnt spannend

Ludwigsburg · Die Saarländerinnen müssen sich mit der TG Karlsruhe-Söllingen nur dem Serienmeister MTV Stuttgart knapp geschlagen geben.

 Pauline Schäfer – hier beim Sprung – konnte ihrer Mannschaft TG Karlsruhe-Söllingen im Bundesliga-Finale nur eingeschränkt helfen.

Pauline Schäfer – hier beim Sprung – konnte ihrer Mannschaft TG Karlsruhe-Söllingen im Bundesliga-Finale nur eingeschränkt helfen.

Foto: dpa/Deniz Calagan

Es bleibt dabei: Der MTV Stuttgart ist in der Deutschen Turnliga (DTL) der Frauen das Maß aller Dinge. Trotz saarländischer Schützenhilfe von Weltmeisterin Pauline Schäfer und Schwester Helene schaffte es Verfolger TG Karlsruhe-Söllingen am Samstag im Finale um die deutsche Mannschafts-Meisterschaft nicht, den Serienmeister vom Thron zu stoßen. 204,40 Punkte bedeuteten für die Badenerinnen im Endturnier der besten vier Bundesliga-Clubs Rang zwei und die fünfte Vizemeisterschaft nach 2009, 2012, 2015 und 2016. Platz eins ging an den MTV Stuttgart (207,65). Der Dritte TSG Steglitz (188,85 Punkte) und der Vierte TG Mannheim (185,45 Punkte) hatten keine Siegchancen.

Der neunfache deutsche Meister mit den WM-Turnerinnen Tabea Alt und Elisabeth Seitz dominierte allerdings weniger deutlich als in den Vorjahren. Beim sechsten Titelgewinn in Folge musste die MTV-Riege bis zum Schluss kämpfen – und das lag unter anderem auch an Helene Schäfer. „Das war eine enge Kiste heute. Wir hatten einen guten Start erwischt und lagen nach dem ersten Gerät knapp vorn“, erzählte die C-Kader-Turnerin. Für ihren Yutschenko gestreckt mit ganzer Schraube bekam die 16 Jahre alte Athletin vom TV Pflugscheid-Hixberg 13,80 Punkte. Besser war nur Stuttgarts WM-Dritte am Schwebebalken, Tabea Alt.

Die Weltmeisterin am Schwebebalken heißt Pauline Schäfer, die für ihren Überschlag-Salto mit halber Schraube am Sprung ein Zehntel-Pünktchen weniger bekam als die jüngere Schwester. Danach trat die Saarsportlerin des Jahres nur noch am Stufenbarren an. Am Boden und am Paradegerät Schwebebalken pausierte sie. „Ich konnte meiner Mannschaft heute leider nur bedingt helfen. Ich absolviere seit einer Woche einen Lehrgang bei der Bundeswehr und habe seit zehn Tagen kein Turngerät mehr angefasst“, berichtet sie.

Häufiger als in der Halle sah man die 20-Jährige zuletzt bei Medien-Auftritten oder Ehrungen. In Ludwigsburg kam zum Team-Silber später noch der von deutschen Turnfachjournalisten vergebene Titel „Turnerin des Jahres“ hinzu. Für Pauline ist das Sportjahr beendet, Helene setzt noch einen drauf. „Ich starte in dieser Woche beim Weltcup-Turnier in Japan. Dann ist die Saison aber vorbei, und wir feiern im Saarland zusammen Weihnachten“, beschreibt Schäfer junior das „Restprogramm“. Im Land des Lächelns kann sie ja schon mal die Hallen testen für das geplante „Doppel“ der Schwestern in der japanischen Hauptstadt 2020 – bei den Olympischen Spielen in Tokio.

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