Fußball-Bundesliga Schaaf ist wieder bei seinem Herzens-Club
Bremen · Der frühere Meister-Trainer wird Technischer Direktor des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen.
Als Spieler ein Vorbild, als Trainer eine Ikone: Thomas Schaaf hat sich in Bremen den Status einer lebenden Legende über Jahrzehnte verdient. Nun ist „Mr. Werder“ nach fünf Jahren wieder da und übernimmt bei seinem Herzens-Club eine neue Rolle. Als Technischer Direktor soll das Bundesliga-Urgestein den Verein fit machen für eine erfolgreiche Zukunft.
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Frank Baumann und allen sportlichen Verantwortlichen, mit denen wir eine Top-Ausbildung auf internationalem Niveau nachhaltig etablieren wollen“, sagte Schaaf. Sein neuer, alter Club verkündete die Personalentscheidung an Schaafs 57. Geburtstag am Montag, seinen Dienst wird er am 1. Juli antreten. „Da steckt schon sehr viel Herz mit drin“, sagte Schaaf.
Nach einer monatelangen Anbahnungsphase meldete der Tabellenzwölfte nun nach dem 1:1 gegen Borussia Dortmund Vollzug. Werder hatte seine sportlichen Strukturen im Profi- und Ausbildungsbereich zuletzt genau analysiert und Schaaf, der bereits mehr als 40 Jahre beim SV Werder aktiv war, als perfekte Besetzung ausgemacht. „Thomas Schaaf in dieser Position ist für mich eine Schlüsselstelle in der Verzahnung zwischen Profi- und Ausbildungssektor“, sagte Sportchef Baumann: „Ich freue mich sehr, dass wir einen Fußballfachmann mit seiner Expertise dafür gewinnen konnten.“
Schaaf, der Werder von 1999 bis 2013 trainierte, genießt in der Szene weiter einen exzellenten Ruf. Auch die letztlich unglücklichen Trainer-Engagements bei Eintracht Frankfurt (2014/2015) und Hannover 96 (2016) änderten daran nichts. Es werden vorerst seine letzten Stellen als Coach gewesen sein, für Anfragen steht Schaaf erst einmal nicht zur Verfügung. Zuletzt war der gebürtige Mannheimer bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) in die Trainerausbildung und die Wettkampfanalyse eingebunden.
Als Werder-Trainer gewann Schaaf 2004 das Double aus deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal, in Berlin gewann er zudem noch 1999 und 2009. Nun soll er bei Werder die Weiterentwicklung einer einheitlichen Trainings- und Spielphilosophie vorantreiben. Schaaf soll zudem das Toptalente-Konzept mitverantworten und steht als Mentor für die Trainer im Leistungszentrum zur Verfügung, außerdem soll er eine ständige Analyse des europäischen Spitzenfußballs sicherstellen.
Auf die Zusammenarbeit freut sich auch Trainer Florian Kohfeldt, der die Grün-Weißen aus einer schwierigen Situation befreite und letztlich souverän zum Klassenverbleib führte. „Ich werde mit ihm den Austausch suchen“, sagte Kohfeldt: „Er ist eine charismatische Persönlichkeit mit hoher Fachkompetenz.“