Saarlandliga Und plötzlich kommt alles ganz anders

Brebach · Das Saarlandliga-Derby zwischen Halberg Brebach und dem FV Bischmisheim hatte es in sich. Die Gastgeber führten mit drei Treffern. Die Gäste kamen heran – um nach Platzverweisen doch zu verlieren.

 Brebachs Mergim Kuqi (re.) fliegt heran und spielt den Ball vor Bischmisheims Julian Hollinger, sein Mitspieler Sascha Arand (li.) schaut genau hin.

Brebachs Mergim Kuqi (re.) fliegt heran und spielt den Ball vor Bischmisheims Julian Hollinger, sein Mitspieler Sascha Arand (li.) schaut genau hin.

Foto: Heiko Lehmann

Was für ein Derby! Knapp 500 Zuschauer, sieben Tore, drei Platzverweise – und am Ende jubelte der Gastgeber SC Halberg Brebacher, der Aufsteiger FV Bischmisheim mit 4:3 (4:1) besiegte.

„Ich hatte in der Halbzeit auch gedacht, dass wir die Bischmisheimer abschießen. Aber dann kam alles ganz anders“, sagte Brebachs Trainer Martin Peter. So wie er dachten viele der Zuschauer. Mit 4:1 führten die Brebacher zur Pause.

Der Aufsteiger FV Bischmisheim wollte mit seiner Mannschaft von Beginn an tief stehen und abwarten. Doch bereits nach zwei Minuten gab es nach einem Foul an Brebachs Spielmacher Arthur Schneider im Strafraum Elfmeter. Der Gefoulte verwandelte den Strafstoß zum 1:0 für die Gastgeber.

Danach agierten die Gäste unkontrolliert offensiv. Die Bischmisheimer Offensive attackierte früh in der Brebacher Hälfte. Die Defensive rückte halbherzig nach. Dadurch ergaben sich große Freiräume für die pfeilschnellen Offensivspieler des SC Halberg. Rayane Anseur mit seinen beiden Treffern in der 13. und 45. Minute sowie Thomas Pernet mit seinem Tor in der 24. Minute nutzten diese Räume aus. Dazwischen nutzte Julian Hollinger die einzige Offensivchance der Gäste zum zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer für den FV Bischmisheim in der 17. Minute.

„Wir haben die Ordnung nach dem frühen 0:1 verloren. Wir haben aber 90 Minuten alles gegeben – und das ist wichtig. Den Rest müssen wir noch lernen“, erklärte Bischmisheims Trainer Stephan Otte, dessen Mannschaft nochmal urplötzlich ins Spiel fand. Der SC Halberg Brebach war zwar klar dominierend, versemmelte jedoch einen Einwurf in der eigenen Spielhälfte. Felix Florsch warf den Ball zu seinem Torhüter Florian Lergon zurück. Der trat über die Kugel. Hollinger war erneut zur Stelle und konnte in der 55. Minute zum 2:4 abstauben.

Die Brebacher, die ohne ihre drei etatmäßigen Innenverteidiger und ohne Stammtorhüter Dirk Jank spielen mussten, gerieten ins Schwimmen. Die Folge: Bischmisheims Christoph Fuhr nutzte in der 64. Minute einen Abpraller aus zehn Metern zum 3:4-Anschlusstreffer.

Und dann begann eine wilde Fahrt. Brebachs Achmed Taher sah nach einem Foul als letzter Mann die Rote Karte (65. Minute). In der Folge hatten beide Mannschaften Großchancen. Es ging hin und her im Derby. Miguel Augusto vergab eine große Kopfballchance für den FV Bischmisheim. Brebachs Jonas Wilhelmi scheiterte freistehend am Torhüter Justin Strassner.

Am Ende reichte es nicht für den Aufsteiger, bei dem sich Augusto (78.) und Fuhr (90.) Gelb-Rote Karten einhandelten. Brebach feierte in einem packenden Derby den Sieg. „Wir hatten eine ganz schlechte Vorbereitung mit wenigen Spielern und müssen uns die Kondition in der Runde holen. Am Sonntag um 15.30 Uhr in Schwalbach erwartet uns der nächste Kampf“, sagte Brebachs Co-Trainer und Abwehrchef Sascha Arand. Bischmisheims Doppeltorschütze Hollinger ist vor dem Heimspiel an diesem Sonntag um 16.45 Uhr gegen den FV Eppelborn guter Dinge. Er sagte: „Wir können mithalten. Aber wir müssen so schnell es geht die Fehler abstellen und uns an das Tempo in der Saarlandliga gewöhnen.“

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