Fußball-Saarlandliga Schumacher zieht’s zurück zu den Wurzeln beim VfB

Dillingen · Sascha Schumacher wird nächste Saison Co-Spielertrainer bei Fußball-Saarlandligist VfB Dillingen. Er kehrt damit zurück zu seinen Wurzeln. Der 32-Jährige spielte schon in der VfB-Jugend, ehe er zum Nachwuchs des 1. FC Köln ging.

 Mit dem SV Auersmacher feierte Sascha Schumacher, links, hier mit dem damaligen Trainer Andreas Wellner, den Titel beim saarländischen Hallenmasters.

Mit dem SV Auersmacher feierte Sascha Schumacher, links, hier mit dem damaligen Trainer Andreas Wellner, den Titel beim saarländischen Hallenmasters.

Foto: FNS

Die Nachricht, dass Francesco Schifino bei Fußball-Saarlandligist VfB Dillingen am Saison-Ende aus dem Trainer-Duo mit Marius Neumeier ausscheidet, hat im Februar viele überrascht. Denn schließlich hatte der 41-Jährige seinen Vertrag eigentlich schon verlängert. Aber aus privaten und beruflichen Gründen zieht sich das VfB-Urgestein nun doch im Sommer von diesem Amt zurück (wir berichteten).

Relativ schnell konnten die Hüttenstädter einen Nachfolger präsentieren: Sascha Schumacher, derzeit noch Co-Spielertrainer beim Ligakonkurrenten SV Auersmacher wird in selber Funktion zum VfB wechseln und gemeinsam mit Neumeier die sportlichen Geschicke des derzeitigen Tabellenachten leiten. Genau wie Schifino verfügt Schumacher über „Stallgeruch“.

Der 32-Jährige berichtet: „Ich bin in Dillingen aufgewachsen und habe in der Jugend beim VfB gespielt.“ Der Linksverteidiger war dabei ein großes Talent und wechselte in der B-Jugend genau wie der spätere polnische Nationalspieler Adam Matuschyk (spielt mittlerweile bei Drittligist KFC Uerdingen) 2003 von den Hüttenstädtern zum 1. FC Köln.

Der ganz große Durchbruch blieb Schumacher allerdings verwehrt. „Irgendwann stand ich vor der Entscheidung, ob ich ganz auf die Karte Fußball setzen möchte, oder nicht“, erinnert sich der Abwehrspieler. Schumacher entschied sich gegen das Profigeschäft. „Die Chance, es richtig zu schaffen, war gering“, sagt der 32-Jährige rückblickend. Hätte er sich für Fußball als Beruf entschieden, wäre er seiner Meinung nach im Bereich der dritten oder vierten Liga gelandet. Für Schumacher keine attraktive Aussicht: „Der Möglichkeit, Halbprofi in der Regionalliga zu sein, weine ich wirklich nicht hinterher.“

Schumacher erklärt: „Ich glaube, dass es die richtige Entscheidung war. Ich musste mich im Alter von 20 bis 24 gleich fünf schwereren Operationen unterziehen, da wäre es im Profigeschäft richtig schwer geworden.“

Obwohl der Traum vom Profifußballer platzte, sagt der 32-Jährige: „Es war eine interessante Erfahrung. Ich würde jedem, der die Chance dazu hat, raten, diese wahrzunehmen. Vor allem für meine Persönlichkeit hat mir das viel gebracht. Ich bin mit 15 zu Hause ausgezogen und musste dann sehr früh lernen, meine eigenen Entscheidungen zu treffen.“

Nach seiner Zeit in Köln wechselte Schumacher zunächst zum FC Kutzhof, dann zu Borussia Neunkirchen und schließlich zum FC Hertha Wiesbach, für den er von 2008 bis 2013 die Schuhe schnürte. Parallel dazu baute sich Schumacher ein berufliches Standbein auf – mittlerweile arbeitet er als Baufinanzierungsberater bei einem Kreditinstitut. Nach weiteren Stationen beim SC Brebach und der SVGG Hangard wechselte der Defensiv-Akteur 2015 zum SV Auersmacher, wo Schumacher seit zwei Jahren Co-Spielertrainer ist.

Mit dem SVA befindet sich der 32-Jährige als Tabellenvierter in der – momentan wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen – aktuellen Spielzeit noch mitten im Aufstiegsrennen zur Oberliga. Auersmacher hat nur fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FV Eppelborn.

Trotzdem wird Schumacher den Verein verlassen und nach Dillingen zurückkehren. Das hat vor allem familiäre Gründe. „Ich habe mit meiner Frau Lisa in Hülzweiler gebaut – und wir erwarten in den nächsten Wochen zum ersten Mal Nachwuchs“, berichtet der Inhaber der Trainer B-Lizenz, der vorher in Saarbrücken wohnte.

Unter diesen Umständen sei der Aufwand in Auersmacher einfach zu groß. „Wenn ich geblieben wäre, wäre ich mit der Fahrt zu meinem Arbeitsplatz an jedem Trainingstag 100 bis 120 Kilometer unterwegs gewesen“, rechnet der 32-Jährige vor. Das war Schumacher einfach zu weit. „Wenn ich nicht umgezogen wäre und wir keinen Nachwuchs bekommen würden, dann wäre ich in Auersmacher geblieben, denn dort ist alles top“, stellt der 32-Jährige klar.

Das Angebot, das aus Dillingen kam, war für den künftigen Familienvater in Anbetracht seiner persönlichen Situation mehr als verlockend: „Es ist für mich zudem eine Herzensangelegenheit, zu den Wurzeln zurückzukehren“, sagt Schumacher. Auch die Rahmenbedingungen beim VfB stimmen für ihn. „Mir ist es wichtig, dass ich weiter Co-Spielertrainer sein kann. Zudem kenne ich Marius Neumeier, mit dem ich bald zusammenarbeite, noch aus meiner Zeit in Wiesbach. Es hat also alles gepasst, der Verein und ich sind uns schnell einig geworden.“

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