Nationalspieler im Fokus Plötzlich sitzt Sané auch in Manchester nur auf der Tribüne

Manchester · Trainer Pep Guardiola streicht den Nationalspieler aus dem Kader. Hat der 22-Jährige Probleme mit der Einstellung? Beim DFB ist er wieder dabei.

 Über Leroy Sané wird viel geredet und spekuliert.

Über Leroy Sané wird viel geredet und spekuliert.

Foto: dpa/Mike Egerton

Obwohl Leroy Sané bei Manchester Citys mühevollem 2:1-Sieg gegen Newcastle United nicht dabei war, stand der deutsche Fußball-Nationalspieler beim englischen Fußballmeister im Mittelpunkt. Oder besser: Weil er nicht dabei war. Sein Trainer Pep Guardiola versuchte die Spekulationen von britischen Medien und Fans zu dementieren. „Ich bin absolut zufrieden mit seiner Einstellung“, sagte Guardiola. Richtig überzeugend klang er allerdings nicht.

Das Sportportal „Goal“ hatte zuvor berichtet, Guardiola und sein Trainerteam seien unglücklich über Sanés Arbeitseinstellung und sich dabei auf nicht näher genannte Quellen aus dem direkten Umfeld des City-Trainers berufen. Von mangelnder Konzentration des 22-Jährigen, der diese Saison noch keinen Startelf-Einsatz hat, war die Rede.

Guardiola reagierte ausweichend und zog einen kuriosen Vergleich. „Im letzten Spiel war Phil Foden nicht im Kader“, sagte er: „Ich war genauso traurig über Phil, wie ich jetzt über Leroy bin.“ Seine Trauer dürfte sich demnach in Grenzen halten. Denn Youngster Foden kam im vergangenen halben Jahr in gerade mal sechs Liga-Spielen zum Einsatz, durfte in dieser Saison ganze acht Minuten ran und ist – anders als Sané – weit vom Status eines Stammspielers entfernt.

Sané sah von der Tribüne zusammen mit seinem verletzten Teamkollegen Kevin De Bryune, wie sich Manchester City dank zweier englischen Nationalspieler den Sieg hart erkämpfte. Nach der frühen Führung durch Raheem Sterling (8. Minute) und dem Ausgleich für Newcastle United durch DeAndre Yedlin (30.) entschied Abwehrspieler Kyle Walker (52.) die Partie mit einem traumhaften Distanzschuss.

Einen ähnlichen, vermeintlichen Denkzettel hatte Sané bereits im Sommer bekommen, als Bundestrainer Joachim Löw den ehemaligen Schalker überraschend aus dem WM-Kader strich. Auch da wurde über Einstellungsprobleme spekuliert. Er habe ihm gesagt, „deine Zukunft bei der Nationalmannschaft, die muss dann nach der WM beginnen“, verriet Löw in diesen Tagen. Für die Länderspiele gegen Frankreich an diesem Donnerstag (20.45 Uhr/ZDF) und am Sonntag gegen Peru nominierte er den Angreifer.

Er habe Sané erklärt, er könne „für uns ein sehr wichtiger Spieler in den nächsten Jahren werden“, sagte Löw. Bei Guardiola klang das jetzt ähnlich. „Leroy war so wichtig für uns in der letzten Saison“, betonte der Coach, „und hoffentlich wird er auch wichtig in dieser Saison“. Übrigens: Auch vor einem Jahr hatte Sané einen holprigen Start, avancierte dann aber zu einem Leistungsträger beim Meister.

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