Fußball Sancho vergisst vor der Rückkehr nach England seinen Pass

London · Borussia Dortmund tritt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Tottenham Hotspur an. Kapitän Reus, Alcácer, Weigl und Piszczek fehlen.

 Jadon Sancho steht in London im Mittelpunkt.

Jadon Sancho steht in London im Mittelpunkt.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Jadon Sancho hastete durch den Flughafen und erreichte den Flieger auf den letzten Drücker, die spöttelnden Mitspieler warteten schon. Dass ausgerechnet der englische Jungstar von Borussia Dortmund vor seiner Rückkehr nach London hektisch seinen vergessen­en Reisepass zuhause holen musste, war eine Anekdote zum Augenzwinkern. Immerhin kann Sancho in der Champions League bei Tottenham Hotspur spielen – die wirklich fehlenden Stars bereiten Trainer Lucien Favre hingegen große Sorge.

Denn nicht nur Marco Reus, sondern auch Paco Alcácer, Julian Weigl und Lukasz Piszczek traten die einstündige Reise zum Achtelfinal-Hinspiel am heutigen Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) erst gar nicht an. „Ja, wir haben einige Ausfälle. Aber wir fahren da trotzdem nicht hin, um freundlich zu winken“, sagte BVB-Manager Michael Zorc vor dem Duell im Wembleystadion.

Der erste Teil des deutsch-englischen Königsklassen-Dreikampfs wird ein schwieriges Unterfangen. Besonders der Ausfall des am Oberschenkel verletzten Kapitäns Reus wiegt schwer. Zudem ist dem Bundesliga-Spitzenreiter die Souveränität der Hinrunde verloren gegangen. Entsprechend forderte Sebastian Kehl nach drei Pflichtspielen ohne Sieg dazu auf, die Ruhe zu bewahren. „Wir werden uns jetzt schütteln und versuchen, unseren Weg weiterzugehen“, sagte der Leiter der Lizenzspielerabteilung.

Ungeachtet der schwierigen Phase werden dem achtmaligen deutschen Meister im Vergleich mit dem Revierrivalen Schalke 04 (gegen Manchester City) und Bayern München (gegen den FC Liverpool) die größten Chancen eingeräumt. „Wir haben schon den Anspruch, da weiterzukommen“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Dafür muss der BVB aber seine Defensivprobleme in den Griff bekommen. Beim Pokal-Aus gegen Werder Bremen und in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim kassierten die Schwarz-Gelben jeweils drei Gegentore. Die Borussia berauschte sich zu sehr an der eigenen Spielkunst, die Abwehrarbeit wurde vernachlässigt. Der verletzte Abwehrchef Manuel Akanji wird schmerzlich vermisst. Zorc forderte „eine gewisse Stringenz und mehr Abgeklärtheit“. Die Spieler haben die Botschaft vernommen. „Wir müssen uns aus dieser Phase mit einem Sieg befreien“, betonte Führungsspieler Axel Witsel.

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