Waderner Stadtlauf „Darauf hätte ich wetten können“
Wadern · Sammy Schu von den LTF Marpingen hat am Freitagabend den 8. Waderner Stadtlauf gewonnen. Die Veranstaltung begeisterte die Teilnehmer genauso wie die Zuschauer an der Strecke – und ist ein Familienfest.
Dicht an dicht drängen sich die Zuschauer an die Absperrungen, beugen sich nach vorne, um einen Blick auf die Läuferinnen und Läufer zu erhaschen, die links von ihnen am Start stehen und auf den Startschuss warten. „Drei“, ertönt es aus den Lautsprechern, die Sportler gehen in Position. „Zwei!“ Alle sind jetzt voll konzentriert. „Eins!“ Heike Meißner, die technisch-administrative Geschäftsführerin des Leibniz-Zentrums für Informatik vom Schloss Dagstuhl, betätigt den Abzug und gibt den Startschuss für den 8. Haco-Stadtlauf, mit dem gleichzeitig auch das Waderner Stadtfest eröffnet wird.
Sofort preschen die ersten Läufer nach vorne, Hunderte folgen ihnen im schnellen Tempo. Sie ziehen an den Zuschauern vorbei, lassen sich vom Klatschen und den Rufen anspornen und ziehen wenig später am Berg nochmal an.
Mehrere Läufe gehen dem Waderner Stadtfest voraus, darunter der Hauptlauf über zehn Kilometer, der Staffellauf über 3 x 3,33 Kilometer sowie der Jedermannlauf über 2 x 3,33 Kilometer. Ab der Kirche verläuft die Strecke durch die Waderner Innenstadt, mal hoch, mal runter, mal durch Wohngebiete oder vorbei an den Geschäften.
„Die Strecke hat ihre Tücken“, weiß Nike Ruschel, davor habe sie Respekt. „Sie ist sehr anspruchsvoll“, ergänzt ihr Kollege Jens Schommer. Zusammen mit Martina Werth laufen sie als Team von Thyssen Krupp den Staffellauf in 41 Minuten und sicherten sich damit den ersten Platz in der Mixed-Staffel. „Wir sind natürlich zufrieden“, sagt Ruschel. Schon vergangenes Jahr waren sie in dieser Kategorie die schnellsten. Ihr Geheimnis? „Wir gehen in der Mittagspause laufen“, erzählt Ruschel, daher seien sie ein eingelaufenes Team.
Seine Tochter und seinen Schwiegersohn feuert indes Wolfgang Kolz aus Konfeld vom Straßenrand aus an. „Als Unterstützung sind wir immer dabei, um sie anzuspornen“, erzählt Kolz. „Ohne Zuschauer wäre es für die Sportler ja auch deprimierend.“ Besonders stolz ist er auf seinen Enkel Theo Scherer, der bei den Bambinis mitlief.
Für Manfred Wörner ist der Haco-Stadtlauf „ein Riesenspektakel. Gerade für Kinder“. Die Kleinen laufen zwar nur 500 Meter mit den Erzieherinnen und Eltern, sind danach aber ganz stolz und fertig“, erzählt er. Jedes Jahr stehen er und seine Frau am Straßenrand und feuern an. „Wir wohnen hier, und es ist immer herrlich. Ein Familienfest“, erzählt Dorothee Wörner begeistert.
Die Zuschauer am Straßenrand fiebern mit ihren Freunden und Bekannten auf der Laufstrecke mit, nach nur elf Minuten hat Sammy Schuh die ersten 3,33 Kilometer hinter sich. „Darauf hätte ich wetten können“, kommentiert eine Frau am Ziel, als Sammy Schuh in die zweite Runde läuft. Nur 33 Minuten braucht er für die zehn Kilometer. „Die Beine sind noch ein bisschen müde“, erzählt er nach dem Rennen. Erst vor ein paar Tagen ist er in Frankfurt einen Marathon gelaufen, „der war anstrengender.“ Auch das Wetter war ihm am Freitagabend etwas kühl. „Ich laufe lieber bei 30 Grad“, sagt der Gewinner des Stadtlaufs. Wieso er teilnimmt? „Wegen der Stimmung und der Strecke. Das macht den Lauf aus.“