Saison endet mit einem Paukenschlag

Saarlouis · Nach der zweiten enttäuschenden Saison in Folge hat sich Handball-Zweitligist HG Saarlouis von Trainer Goran Suton getrennt. Die gestrige Niederlage zum Saisonabschluss war sein letztes Spiel in Saarlouis.

 Kein Abschied im Streit und doch froh, dass es vorbei ist: Der Saarlouiser Vereinschef Richard Jungmann (links) verabschiedet sich von Trainer Goran Suton. Foto: Ruppenthal

Kein Abschied im Streit und doch froh, dass es vorbei ist: Der Saarlouiser Vereinschef Richard Jungmann (links) verabschiedet sich von Trainer Goran Suton. Foto: Ruppenthal

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Nur Stunden vor dem letzten Saisonspiel hat Handball-Zweitligist HG Saarlouis gestern bekannt gegeben, dass der Verein und Trainer Goran Suton künftig getrennte Wege gehen werden. Das gestrige Spiel, in dem die HG dem ThSV Eisenach vor 1200 Zuschauern in der Stadtgartenhalle mit 31:33 (16:17) unterlag, wurde somit zur Randnotiz.

"Nachdem wir 2014 und 2015 mit blauen Augen davon kamen, war es naheliegend, eine sportliche Veränderung herbeizuführen. Diese umfasst den Spielerkader und auch die sportliche Leitung", sagte Richard Jungmann zur Begründung des nach Vereinsangaben einvernehmlichen Schritts: "Die Atmosphäre in der Mannschaft und auch die Trainingsinhalte waren gut. Aber wenn sich die Erfolge einfach nicht einstellen wollen, muss man an den Stellschrauben drehen." Eine Runderneuerung soll nun her, "um nicht wieder in die Situation zu geraten, auf die finanziellen Probleme anderer Vereine angewiesen zu sein".

"Die Entscheidung ist schon vor einiger Zeit gereift. Ich habe gespürt, dass die Zeit gekommen ist, eine neue Herausforderung anzunehmen. Ich hoffe, dass das auch sehr bald der Fall sein wird", sagte Goran Suton, der zu seinen möglichen künftigen Arbeitgeber nichts sagen wollte. Seit 2011 war er Trainer in Saarlouis . In der aktuellen und der Vorsaison war er mit seiner Mannschaft sportlich abgestiegen und konnte den Klassenverbleib nur wegen Lizenz-Schwierigkeiten anderer Vereine sichern. "Die Arbeit hier war von viel Improvisation geprägt, aber alles in allem kann ich sie schon als zufriedenstellend einordnen", sagte Suton rückblickend und ergänzte zur Zukunft der HG: "Das Geld und der Kampf um den Klassenverbleib bestimmen die Neuverpflichtungen, bei denen man immer auch Glück haben muss. Ich bin mir sicher, dass der Verein für die nächste Saison gute Spieler bekommen hat."

Die heißen bislang Ibai Meoki Echeveste, Martin Murawski und Jerome Müller (wir berichteten). Ein Rückraumspieler wird derzeit noch gesucht. "Wir können nicht so lange warten, bis der neue Trainer feststeht", stellte Jungmann klar, "so etwas geht auch nicht von heute auf morgen. Von daher ist ein Spagat zwischen den Wünschen des neuen Trainers und dem Sachzwang der Zusammenstellung des Aufgebots nötig."

Ein Name, der vielen HG-Fans bei Gedankenspielen über einen Trainer-Kandidaten in den Sinn kommt, ist Danijel Grgic. Der langjährige Spielgestalter und Leitwolf auf dem Platz hatte seine Karriere vor einem Jahr beendet und wurde für die letzten Spiele der aktuellen Saison reaktiviert. "Die Trainersuche hat begonnen, und wir sondieren die Lage. Zu Personalien kann ich derzeit keine Aussagen machen", sagte Jungmann. Suton war der erste hauptberufliche Handballtrainer der HG. Ob es wieder ein Profi wird, ist laut Jungmann noch unklar: "Es muss einfach insgesamt passen." Grgic selbst, der seit seinem Karriereende bei einem Saarlouiser Kaufhaus arbeitet, wiegelt ab: "Das ist kein Thema. Ich habe auch keine Trainer-A-Lizenz, die man für diesen Job braucht."

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