Sahnehäubchen, Leitwölfe und Teamgeist

Saarbrücken. Unsicherheit und bei manchen einen Anflug von Angst - das hat Trainer Stephan Fröhlich (Foto: Imago) vor Beginn der Saison in der Frauenfußball-Bundesliga bei seinen Spielerinnen gefühlt. Schließlich hatte der 1. FC Saarbrücken nach dem Wiederaufstieg sieben Leistungsträgerinnen verloren

Saarbrücken. Unsicherheit und bei manchen einen Anflug von Angst - das hat Trainer Stephan Fröhlich (Foto: Imago) vor Beginn der Saison in der Frauenfußball-Bundesliga bei seinen Spielerinnen gefühlt. Schließlich hatte der 1. FC Saarbrücken nach dem Wiederaufstieg sieben Leistungsträgerinnen verloren. Wie würde es weitergehen? "Natürlich war das in den Köpfen der Spielerinnen, wo wäre das nicht so? Aber man hat auch schon bald gemerkt, dass sie die Chancen sehen, selbst die frei gewordenen Rollen auszufüllen", sagt Fröhlich.

Vor allem Sarah Karnbach und Christina Arend, die sich das Amt des Kapitäns teilen, hätten sich zu Führungskräften entwickelt, zu denen die jüngeren Spielerinnen aufschauen können. Unter den Neuzugängen hebt der Trainer Cynthia Uwak hervor. Die schnelle und dribbelstarke Nigerianerin, mit fünf Treffern beste FCS-Torjägerin, sei ein "Sahnehäubchen in der Offensive, gerade im tristen Abstiegskampf". Auch die abgeklärte Barbara Legrand im Tor sei "ein wahrer Glücksgriff". Allerdings betont Fröhlich gleich, dass der FCS "nur eine Chance hat, wenn der Teamgeist oberste Priorität bleibt".

Mit dem bisher Erreichten - Platz neun mit drei Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz - sei er zufrieden, "vor allem wenn man bedenkt, dass wir wegen der vielen Verletzungen die Hinrunde mit 13 Spielerinnen bestritten haben". Allerdings müsse seine Mannschaft noch mehr mentale Stabilität entwickeln, den anhaltenden Druck als Normalität akzeptieren und Stress besser wegstecken. So hofft er, die frühen Gegentore, die den FCS oft zurückwarfen, zu reduzieren.

Verstärkung erhält das Team im neuen Jahr von der Schweizerin Noémie Beney. Die 24-jährige Nationalspielerin kommt vom Erstligisten Yverdon-Sport FC, hat einen Vertrag bis 2011 und ist sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld auf der Sechser-Position einsetzbar.

Außerdem ist der FCS an einer weiteren Defensivspielerin dran. Sif Atladóttir nahm mit der isländischen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft 2009 teil und wurde mit ihrem Verein Valur Reykjavik mehrmals Meister. Ihr Vater Atli Edvaldsson spielte in den Achtzigern bei Fortuna Düsseldorf und dem KFC Uerdingen in der Bundesliga. Die 24-Jährige absolvierte vergangene Woche drei Tage Probetraining beim FCS und überzeugte. "Wir würden sie gerne verpflichten", sagt Teammanagerin Denise Gorges. Abgehakt ist dagegen das Thema Agata Tarczynska. Der Vertrag der Polin, die im Oktober einfach verschwand, wurde vergangene Woche aufgelöst. Finanzielle Entschädigung erhält der Verein jedoch nicht.

Von seinem Amt als Abteilungsleiter der FCS-Frauen zurückgetreten ist Joachim Grewenig (Foto: Wieck). "Er erklärte mir, dass die Belastung für ihn neben dem Beruf zu hoch sei", sagt FCS-Präsident Horst Hinschberger. Die Verantwortung für die Abteilung werde er übernehmen, die Geschäfte leite Teammanagerin Gorges.

Frauen-Bundesliga



 1  .  1. FFC Turbine Potsdam   12  48  :  9  32 
 2  .  FCR Duisburg   12  43  :  9  32 
 3  .  1. FFC Frankfurt   11  40  :  19  24 
 4  .  SC Bad Neuenahr   12  23  :  18  22 
 5  .  Bayern München   12  25  :  24  20 
 6  .  FF USV Jena   12  21  :  28  16 
 7  .  VfL Wolfsburg   11  21  :  16  15 
 8  .  Hamburger SV   12  14  :  29  14 
 9  .  1. FC Saarbrücken   12  19  :  35  9 
 10  .  SG Essen-Schönebeck   12  18  :  38  9 
 11  .  Tennis Borussia Berlin   12  12  :  31  6 
 12  .  SC Freiburg   12  4  :  32  3 

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