Fußball-Regionalliga Sachanenko zieht es in den Breisgau

Saarbrücken · Der Innenverteidiger will den 1. FC Saarbrücken verlassen und zum SC Freiburg wechseln. Der Verein zögert mit seiner Freigabe noch.

 Nach seinem Jochbeinbruch trainiert Ivan Sachanenko mit einer Maske und kämpft um den Anschluss. Allerdings will er den FCS noch in dieser Woche verlassen.

Nach seinem Jochbeinbruch trainiert Ivan Sachanenko mit einer Maske und kämpft um den Anschluss. Allerdings will er den FCS noch in dieser Woche verlassen.

Foto: Andreas Schlichter

Am Donnerstag endet die Transferperiode. Heißt für Vereine und Spieler: Die Zeit, Verträge aufzulösen und neue zu schließen, wird knapp. Beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken sind Markus Mendler, Jordan Steiner und Ivan Sachanenko mit ihrer Situation höchst unzufrieden. Das Trio bekommt von Trainer Dirk Lottner derzeit aus unterschiedlichen Gründen wenig oder gar keine Spielzeit.

„Der SC Freiburg ist schon seit dem Winter an mir interessiert“, bestätigt Innenverteidiger Sachanenko Kontakte zum Bundesligisten: „Ich war schon mehrfach dort. Die Gespräche haben mich überzeugt. Es gibt ein Angebot für ein Jahr in der U23 mit Anschluss für zwei Jahre bei den Profis. Soweit ich weiß, ist Freiburg sogar bereit, eine Ablösesumme zu zahlen.“

Nach seinem Jochbeinbruch ist der 20-jährige Deutsch-Kasache noch nicht wieder vollends genesen. Auf seiner Position herrscht beim FCS ein immenser Konkurrenzkampf. Marco Kehl-Gomez, Marlon Krause und Oliver Oschkenat sind gesetzt. Selbst für den in der vergangenen Rückrunde so überzeugenden Steven Zellner bleibt da im Moment nur ein Platz auf der Bank. Und mit Dominik Rau (Reha nach Schulter-Operation) wird demnächst ein weiterer Innenverteidiger zurückkehren.

In der Rückrunde der Saison 2016/2017 hatte sich Sachanenko zu einer festen Größe entwickelt, was Lottner wegen der U23-Regelung bei der Kader-Zusammenstellung mehr Freiheiten einräumte. Genau darum zögert man beim FCS wohl mit der Freigabe. „Grundsätzlich haben wir nicht die Absicht, einen Spieler abzugeben“, sagt Sportdirektor Marcus Mann: „Aber manchmal muss man auch sehen, was für alle Beteiligten das Beste ist.“ Macht es aber Sinn, einen unzufriedenen Spieler zu behalten? „Ich habe dem FCS sehr viel zu verdanken, der Verein ist ein Teil von mir“, sagt Sachanenko: „Aber Freiburg wäre der nächste Schritt in meiner Karriere.“

Die von Markus Mendler wird beim FCS weitergehen, obwohl er derzeit ein Opfer des Systems ist. Im von Lottner bevorzugten 3-5-2 gibt es die Rolle des linken, rein offensiven Mittelfeldspielers nicht. Im Zentrum streiten sich die Neuzugänge Martin Dausch und Markus Obernosterer um die Stelle als Regisseur. In der vergangenen Saison kam der 24-jährige Mendler auf 21 Liga-Einsätze, erzielte vier Tore und bereitete fünf weitere vor. „Es gab ein paar Anfragen, aber eigentlich will ich nicht hier weg, weil ich mich beim Verein sehr wohl fühle“, sagt Mendler, dessen Vertrag im nächsten Sommer ausläuft: „Ich will mich bis zum Winter durchbeißen.“ Sportchef Mann sagt dazu nur knapp: „An eine Freigabe habe ich bei ihm keinen Gedanken verschwendet.“

Jordan Steiner stand in dieser Spielzeit überhaupt noch nicht im Kader. Der defensive Mittelfeldspieler ist zwar erst 21, zählt aber als Franzose nicht für die U23-Regelung. Mit Kapitän Manuel Zeitz, dem starken Marco Holz, Zellner und eben Steiner ist auch in der Zentrale des FCS das Gedränge groß. Nachbar und Liga-Rivale Röchling Völklingen soll ebenso großes Interesse am Lothringer haben. „Ich gebe Gas. Tue alles dafür, wieder im Kader zu sein“, sagt Steiner, der seinen Vertrag erst im Mai um ein Jahr verlängert hat: „Es wäre falsch, wenn ich glücklich wäre, wenn ich nicht dabei bin. Aber der Trainer sagt, dass er an mich glaubt.“ Lottner hatte Abwanderungsgedanken in der vergangenen Woche eine Absage erteilt: „Jordan ist mir viel zu wertvoll. Er muss im Moment Geduld haben und sich an die vergangene Saison erinnern. Da war er nachher auch ein ganz wichtiger Faktor.“

Ob der 1. FC Saarbrücken selbst noch einmal auf dem Markt tätig wird, hängt wohl vom Ergebnis des Sachanenko-Wechsels ab. „Wir haben die U23-Regel im Auge“, sagt Mann: „Wir können, aber wir müssen weder einen Spieler abgeben noch einen holen.“

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