Saarlouiser Linkshänder im Wartestand

Saarlouis. "Jeder will natürlich spielen. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich ein bisschen Frust aufgebaut habe", gibt Steffen Fischer zu. Der Handballer wurde vor der Saison von Zweitligist HG Saarlouis für die rechte Rückraumposition verpflichtet (vom TV Korschenbroich) und kam zu Saisonbeginn auch zum Einsatz

 Der langzeitverletzte Jonathan Julvécourt will auf jeden Fall in diesem Jahr wieder für die HG Saarlouis spielen. Foto: Ruppenthal

Der langzeitverletzte Jonathan Julvécourt will auf jeden Fall in diesem Jahr wieder für die HG Saarlouis spielen. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. "Jeder will natürlich spielen. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich ein bisschen Frust aufgebaut habe", gibt Steffen Fischer zu. Der Handballer wurde vor der Saison von Zweitligist HG Saarlouis für die rechte Rückraumposition verpflichtet (vom TV Korschenbroich) und kam zu Saisonbeginn auch zum Einsatz. Vor dem siebten Spieltag an diesem Samstag, wenn die HG in der heimischen Stadtgartenhalle den ASV Hamm-Westfalen empfängt (Beginn 19.30 Uhr), ist Fischer aber Bankdrücker."Es ist so, dass ich in den ersten Spielen Einsatzzeit bekommen habe und die auch gut genutzt habe. Es ist aber auch so, dass wir die ersten beiden Spiele verloren haben. Ob das jetzt an der rechten Seite lag, ist eine andere Sache", erklärt der 22-jährige Neuzugang und gesteht: "Auf jeden Fall musste etwas verändert werden."

Zu seinem Leidwesen: Fischer (1,97 Meter groß) wurde für die Stabilisierung einer offensiven Deckungsvariante durch den wendigen Merten Krings (1,84 Meter) ersetzt. Weil für die Umsetzung der zweiten HG-Prämisse neben einer stabilen Abwehr - dem schnellen Umschalten auf Angriff - ein Offensiv-Wechsel Krings-Fischer wenig Sinn macht, scheidet auch dies aus. Sein Trainer Goran Suton habe Fischer aber versichert, dass er seine Einsatzzeiten "schon noch bekommen" würde.

Dass er sich für mehr Einsatzzeit künftig neben der Konkurrenz zu Merten Krings auch noch dem Duell mit Jonathan Julvécourt stellen muss, ist ihm bewusst. Julvécourt kam im Sommer 2011 zur HG und zog sich im Dezember des gleichen Jahres eine schwere Knieverletzung zu. Zunächst spielte er trotz Kreuzbandriss weiter, ehe man sich im Frühjahr 2012 doch für eine Operation entschied. Für die absehbare Ausfallzeit von über einem halben Jahr verpflichtete die HG Steffen Fischer, baute aber auch auf den Franzosen. "Das zeigt einen menschlichen Aspekt und hat auch zu meiner Entscheidung, nach Saarlouis zu wechseln, beigetragen. Ich sehe das positiv", dreht Fischer den Spieß um. Er kennt die Situation, dass ein Verein trotz Verletzung auf ihn baut, und weiß das zu schätzen. In seiner Zeit beim Dessau-Rosslauer HV (2010 bis Januar 2012) musste er nach einer Schulter-Operation monatelang pausieren. "Ich habe keine Angst, die Konkurrenzsituation gehört beim Sport dazu. Ich verstehe mich gut mit Joko und freue mich, wenn er wieder fit ist", sagt Fischer.

Der Franzose selbst sieht sich auf einem guten Weg und trainiert ab und zu sogar schon mit der Mannschaft. "Es wird immer besser, und ich kann immer mehr mitmachen", sagt er, "wann ich wieder spielen kann, weiß ich noch nicht. Aber das wird auf jeden Fall noch in diesem Jahr sein." Ambitioniert und ehrgeizig ist Julvécourt, der seit zwei Monaten in einem Deutschkurs auch sprachliche Fortschritte macht. Unter Druck setzen will er sich weder durch das Vertrauen, das die HG Saarlouis in ihn investiert hat, noch durch den neuen Konkurrenten Steffen Fischer. "Es ist ganz normal, dass der Verein einen anderen Spieler holt. Ich will einfach so schnell wie möglich wieder fit werden und mich dann dem Konkurrenzkampf stellen."

 Neuzugang Steffen Fischer (Mitte, hier im Spiel gegen Emsdetten) kam bisher nicht so zum Zug, wie er gehofft hatte. Foto: Klos

Neuzugang Steffen Fischer (Mitte, hier im Spiel gegen Emsdetten) kam bisher nicht so zum Zug, wie er gehofft hatte. Foto: Klos

hg-saarlouis.de

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