Saarlouiser Europa-Tournee

Saarlouis. Europa - die Royals kommen. Endlich, wie die Verantwortlichen der Saarlouis Royals, deutscher Meister und Pokalsieger im Frauen-Basketball, betonen. Nicht, dass die Royals noch nie internationales Parkett betreten hätten: 2000, unter Hermann Paar, trat Saarlouis im damaligen Ronchetti-Cup an. Gegen die europäische Topmannschaft USK Prag gab es nichts zu bestellen

Saarlouis. Europa - die Royals kommen. Endlich, wie die Verantwortlichen der Saarlouis Royals, deutscher Meister und Pokalsieger im Frauen-Basketball, betonen. Nicht, dass die Royals noch nie internationales Parkett betreten hätten: 2000, unter Hermann Paar, trat Saarlouis im damaligen Ronchetti-Cup an. Gegen die europäische Topmannschaft USK Prag gab es nichts zu bestellen. 2004 lief es besser. René Spandauw hatte die Mannschaft übernommen. In einer Gruppe mit BC Kazan (Russland), Zala Volan (Ungarn) und Martigny (Schweiz) gelang der Gruppensieg, bevor die Royals im Achtelfinale an der BG Dorsten scheiterten. Seither versuchten sie Jahr für Jahr, einen Etat für den "Fiba Eurocup Women", wie er nun heißt, aufzustellen. Vergeblich. Bis zum Sommer. Da hieß es: "Ja, wir starten."

Nun steht die Gruppenphase bevor. Für die Royals heißt das: Kilometer sammeln. Zehn Partien in vier Wochen in Liga, Pokal und Europapokal, davon sechs auswärts. Die englischen Wochen und Reisen lassen keinen geregelten Trainingsbetrieb zu. Ganz zu schweigen von den Entfernungen, die Saarlouis zurücklegen muss. Es beginnt an diesem Samstag, 20 Uhr, mit dem Bundesliga-Topspiel beim punktgleichen Tabellenführer BC Marburg. 600 Kilometer hin und zurück. Im Vergleich zum Europapokal-Auftritt in Ibiza am kommenden Donnerstag - ein Kurztrip. Da ist Reisen per Flugzeug für die 3200 Kilometer hin und zurück angesagt - inklusive Zwischenstopp in Barcelona mit vier Stunden Aufenthalt. "So lange uns nicht so etwas wie vor fünf Jahren in Kazan passiert, wird niemand meckern", erinnert sich Spandauw mit Unbehagen an den Russland-Trip. Damals wurde der Rückflug wegen eines Schneesturmes gestrichen. Die Royals kamen erst kurz vor dem nächsten Liga-Spiel wieder in Saarlouis an.

Kaum zurück aus Spanien, kommt der TSV Wasserburg zur Neuauflage des Bundesliga-Finals des vergangenen Jahres - drei Tage später im Europacup ist der Schweizer Vertreter Nyon zu Gast. Dann heißt es wieder reisen: Nach dem Bundesliga-Spiel in Oberhausen (21. November) geht's per Flieger nach Berlin und von da per Bus ins polnische Polkowice. Danach heißt der nächste Stopp Osnabrück, wo es um den Einzug ins Pokal-Viertelfinale geht. Nach Heimspielen gegen Ibiza und den SV Halle folgt am 8. Dezember die vorerst letzte Europapokal-Reise - nach Nyon. "Das sind gerade mal 1000 Kilometer hin und zurück", sagt Spandauw lachend: "Ohne eine russische Mannschaft in der Gruppe ist es ja fast langweilig." Es reicht aber auch so: 8500 Kilometer werden es in den vier Wochen sein. Sollten die Royals die Gruppenphase im Europacup überstehen, kämen im Januar - je nach Gegner - weitere hinzu. "Ohne eine russische Mannschaft

ist es ja fast langweilig."

René Spandauw, Trainer der Royals

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