Basketball Royals zwar mit Sieg - aber immer noch Sand im Getriebe

Saarlouis · Basketballerinnen des BC Saarlouis gewinnen beim Trainer-Debüt mit Mühe gegen Halle. Jetzt geht es in den Playoffs gegen Keltern.

Sieg der Saarlouiser Royals unter dem neuen Cheftrainer​ - Fotos
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Sieg der Saarlouiser Royals unter dem neuen Cheftrainer

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Foto: Ruppenthal

Die Saarlouis Royals haben ihrem neuen Cheftrainer Ricky Easterling einen Sieg zum Debüt geschenkt, doch der 62:47-Erfolg am letzten Spieltag der regulären Runde gegen gegen Schlusslicht Halle Lions vor nur 250 Zuschauern in der Stadtgartenhalle war eine zähe Angelegenheit und keineswegs eine Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Wochen unter Easterlings Vorgängerin Isabel Fernández, von der sich der Basketball-Bundesligist vor zehn Tagen getrennt hat.

Immerhin war Easterling mit der besseren zweiten Halbzeit zufrieden. „Wir wussten, dass es ein hartes Spiel wird und dass wir körperlich dagegenhalten müssen“, sagte der US-Amerikaner: „Die Qualität unserer Spielerinnen ist besser, als es die letzten Ergebnisse aussagen. Zum Ende hatten wir einfach mehr Sprit im Tank als Halle.“

Erstes Spiel des neuen Trainier der Royals Saarlouis

Der 39-Jährige war bislang Co-Trainer und hatte Fernández beerbt, weil die Vereinsverantwortlichen aufgrund der Niederlagen-Serie das erklärte Saisonziel (Playoff-Halbfinale) in Gefahr sahen. Fernández gilt als meinungs- und führungsstark. Eigenschaften, die bei der Mannschaft zuletzt einfach nicht mehr angekommen sind. Zudem hatte die Trainerin selten den kompletten Kader zur Verfügung. Doch auch die Spielerinnen sind an den Misserfolgen nicht unschuldig.

„Wichtig ist, dass sich jeder wertgeschätzt fühlt“, sagte Easterling zu seiner Herangehensweise: „Das ist wichtiger als manche Taktik.“ Der Verein soll mit einem der höchsten Etats der Liga ausgestattet sein. Offiziell wird von etwa 300 000 Euro gesprochen. Hinter vorgehaltener Hand werden aber deutlich höhere Zahlen kolportiert. Bis zu 380 000 Euro sollen in dieser Spielzeit ausgegeben worden sein. Zahlen, von denen Gegner Halle, der mit nur neun Spielerinnen ins Saarland gekommen war, nur träumen kann.

Saarlouis wurde der Favoritenrolle zunächst gerecht.

Laura Ferreira traf gleich den ersten Drei-Punkte-Versuch. Das Stilmittel war unter Fernández beliebt, allerdings in den letzten Wochen wenig effektiv. Richtig gut dagegen war die Performance von Centerin Brianna Rollerson. Ihre Wucht unter dem Korb schien auch die Hallenserinnen zu beeindrucken – die Royals zogen auf 7:0 davon, ließen danach aber die Präzision im Abschluss vermissen. Nach den ersten zehn Minuten führte man knapp mit 14:11.

Easterlings Blick verriet, dass er nicht zufrieden war mit dem Auftritt. An seinem ruhigen Coaching änderte das nichts. Schon als er 30 Minuten vor Spielbeginn die Halle betrat, war er um Lässigkeit bemüht. Doch die Ruhe war spätestens in der Pause vorbei. Denn das Liga-Schlusslicht führte nach 20 Minuten mit 29:25. Und das hatten sich die Royals vor allem selbst zuzuschreiben. Die Dreierquote war unterirdisch, auch aus der Nahdistanz ging wenig. Während man im ersten Viertel wenigstens im Defensiv-Rebound konsequent war, konnten sich die Gäste nun immer besser in Szene setzten. Die Gesichter lang – die Ansprache dagegen kurz.

„Nein, ich bin nicht laut geworden. Warum auch?“, sagte Easterling: „Das ist nicht meine Art.“ Deutlich muss es dennoch gewesen sein: Im dritten Viertel hatten die Royals in den letzten Wochen immer große Probleme – diesmal nicht. Mit 17:12 ging der Abschnitt an die Saarlouiserinnen. Die Gegenwehr der Lions war nun gebrochen. Zur Schlusssirene stand ein ungefährdetes 62:47 auf der Anzeigetafel.

So geht es für die Royals nun weiter

Jetzt geht es in die Playoffs. Und wenn die Saarlouis Royals ihr Saisonziel Halbfinale erreichen wollen, müssen sie als Tabellensiebter im Viertelfinale den Tabellenzweiten schlagen, die Rutronik Stars Keltern. „Das ist ein schwerer Gegner aber wir können sie schlagen“, sagte Rollerson: „Der neue Coach hat ein paar Veränderungen vorgenommen. Wenn wir daran weiter arbeiten, haben wir unsere Chance.“

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