Basketball Ein kompletter Mannschafts-Tausch während der Saison

Saarlouis · Die Saarlouis Royals kämpfen in der Basketball-Bundesliga um einen Playoff-Platz. Die Personalplanung sorgt für Diskussionen.

Die Luxemburgerin Magaly Meynadier (links, hier im Spiel gegen Keltern) ist eine von nur zwei Spielerinnen des Basketball-Bundesligisten Saarlouis Royals, die vom Aufgebot der Vorsaison noch übrig geblieben sind.

Die Luxemburgerin Magaly Meynadier (links, hier im Spiel gegen Keltern) ist eine von nur zwei Spielerinnen des Basketball-Bundesligisten Saarlouis Royals, die vom Aufgebot der Vorsaison noch übrig geblieben sind.

Foto: Ruppenthal

Sieben Spiele in knapp vier Wochen – bis Mitte März müssen die Inexio Royals Saarlouis richtig ranklotzen. Das erklärte Ziel des aktuellen Tabellenachten der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) ist das Erreichen der Playoffs, also mindestens Platz acht. Noch lieber wäre der Mannschaft von Trainerin Isabel Fernández Platz sechs. „Ob wir das schaffen können, entscheidet sich wohl schon am Samstag in Herne“, sagt Vorstandsmitglied Thomas Mathieu. Dann sind die Royals um 18 Uhr beim Tabellenfünften, dem Herner TC, zu Gast.

Von den sieben Spielen wollen die Royals sechs gewinnen. Das sollte für Platz sechs reichen, und die Saarlouiserinnen würden sowohl dem starken Tabellenführer Rheinland Lions also auch Verfolger Eisvögel Freiburg in den Playoffs zunächst aus dem Weg gehen. Gegen die Eisvögel, Ex-Verein von Royals-Trainerin Fernández, setzte es vor knapp zwei Wochen eine heftige 62:93-Niederlage. „Freiburg war total heiß auf das Spiel und hat verdient gewonnen“, sagt Mathieu und will eine Revanche in den Playoffs nicht ausschließen: „Nichts ist unmöglich. Wir können jedes Team schlagen, es reicht ein guter Tag.“

Von denen hatten die Royals zu Beginn der Saison nur wenige. Erst nach dem Trainerwechsel von Saulius Vadopalas, der aus gesundheitlichen Gründen aufhörte, zu Isabel Fernández stabilisierte sich die Leistung. Der Kader, dem mit Janna Dauer nur noch eine deutsche Spielerin angehört, blieb hingegen von Fluktuation gekennzeichnet: Verlassen haben die Royals die Tschechin Gabriela Nemcova und die US-Amerikanerinnen Ja’Tavia Tapley und Antoinette Thompson – ihr wurde aus disziplinarischen Gründen von Vereinsseite gekündigt – sowie die Schwedin Lovisa Hjern und das italienisch-slowenische Duo Antonia Peresson und Tina Cvijanovic. „Lovisa hat selbst gemerkt, dass die Liga für sie eine Nummer zu groß ist. Bei Antonia und Tina ist es uns nicht leicht gefallen, den Vertrag aufzulösen, aber die beiden gehören quasi zusammen, man verpflichtet entweder beide oder keine“, sagt Mathieu.

Vom Kader der Vorsaison sind lediglich Kapitänin Magaly Meynadier und die US-Amerikanerin Addison Richards übrig geblieben. „Die jüngsten Wechsel wurden auch durch den Trainerwechsel forciert“, erklärt Mathieu und ergänzt: „Jeder Fall ist individuell zu betrachten. Und wir hatten etwas Pech, dass sich die Anzahl der Fälle gehäuft hat. Aber dabei spielt auch immer noch die nicht ganz einfache Situation in der Corona-Pandemie eine Rolle.“ Durch die Einschränkungen falle es den Spielerinnen schwerer, sich vor Ort zu akklimatisieren. Dem kursierenden Gerücht, die Royals hätten inzwischen den teuersten Kader der Liga, erteilt Mathieu eine Absage und versichert, dass die jüngsten Nachverpflichtungen den Kader nicht teurer gemacht hätten.

Das gilt auch für einen „kostenlosen Neuzugang“ auf der Trainerbank: Hanna Ballhaus. Die Lebensgefährtin und in Freiburg noch Co-Trainerin von Isabel Fernández saß gegen den gemeinsamen Ex-Club mit auf der Bank. „Wir haben nichts dagegen, dass sie als erfahrene und fachkundige Ansprechpartnerin von Isabel ab und zu mit auf der Bank sitzt“, sagt Mathieu und stellt klar: „Sie ist nicht unsere Co-Trainerin und wird nicht von uns bezahlt.“ Ob sich das zur neuen Spielzeit ändert? Mit Ísabel Fernández würde der Verein jedenfalls gerne weiterabreiten. „Wir wollen ja nicht jedes Jahr alle Positionen austauschen“, sagt Mathieu: „Wir werden die Gespräche, auch mit den Spielerinnen, erst nach Abschluss der Hauptrunde führen. Im aktuellen Kader befindet sich aber keine, die wir loswerden wollten.“

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