Basketball Saarlouis Royals machen keine glückliche Figur

Saarlouis · Basketball-Bundesligist kündigt Amerikanerin Thompson fristlos – und hat weitere Personalsorgen vor Spiel gegen Spitzenreiter.

 Royals-Trainerin Isabel Fernández muss derzeit mit drei Spielerinnen weniger arbeiten. Sie soll jetzt nach Neuzugängen für die Saarlouiserinnen suchen.

Royals-Trainerin Isabel Fernández muss derzeit mit drei Spielerinnen weniger arbeiten. Sie soll jetzt nach Neuzugängen für die Saarlouiserinnen suchen.

Foto: imago images/Revierfoto/imago sport

An diesem Sonntag (15 Uhr) kommt der Spitzenreiter der Damen Basketball Bundesliga (DBBL), die Rheinland Lions, in die Saarlouiser Stadtgartenhalle – mit der makellosen Bilanz von neun Siegen aus den ersten neun Spielen. Wie groß die Gegenwehr der inexio Royals Saarlouis (vier Siege, fünf Niederlagen) sein wird, ist eine spannende Frage. Denn der erste Aufwärtstrend unter Trainerin Isabel Fernández ist schon wieder gestoppt – aus personellen Gründen.

Bei der jüngsten 71:86-Niederlage bei den Rutronik Starts Keltern traten die chancenlosen Royals mit nur acht Spielerinnen an, wobei Nachwuchsakteurin Jana Dauer fast nicht eingesetzt wurde. Auf gleich drei Spielerinnen musste Saarlouis verzichten. Die Tschechin Gabriela Nemcova hat den Verein gewechselt, der US-Amerikanerin Antoinette Thompson wurde aus disziplinarischen Gründen von Vereinsseite gekündigt, und die Slowenin Tina Cvijanovic hat sich mit dem Corona-Virus infiziert.

„Wir sind aktuell auf der Suche nach zwei Spielerinnen und stehen im Moment mit einer US-amerikanischen Aufbauspielerin in Kontakt – unterschrieben ist aber noch nichts“, sagt Vorstandsmitglied Thomas Mathieu, ohne Namen zu nennen. Selbst im Falle einer schnellen Einigung wird die Erledigung bürokratischer Notwendigkeiten nicht bis Sonntag abgeschlossen sein, weshalb Trainerin Fernández auch gegen die Lions mit einem unterbesetzten Kader antreten muss.

Fernández wurde vom Vorstand mit der Verpflichtung neuer Spielerinnen beauftragt und kann sich innerhalb eines vorgegebenen Finanzrahmens frei entscheiden. „Da wollen wir aber keinen Schnellschuss machen, sondern mit Ruhe und Bedacht an die Sache herangehen. Für den Moment reicht die Anzahl der Spielerinnen aus“, sagt Mathieu und gibt zu: „Die Erfahrung aus den vergangen zwei Jahren hat uns gezeigt, dass man aus quantitativen Gründen keine Schnellschüsse bei Verpflichtungen machen sollte.“

Beim Rauswurf von Antoinette Thompson half diese Erkenntnis allerdings auch nicht. „Wir haben ihr fristlos gekündigt, sie ist auch bereits am vergangenen Montag in die USA gereist. Sie ist bei Schulprojekten, die sie betreuen sollte, einfach nicht aufgetaucht und hat auch im Training unentschuldigt gefehlt. Das können wir nicht dulden“, sagt Royals-Vorstand Mathieu.

Auch beim Wechsel von Nemcova machten die Royals keine glückliche Figur. Dass die 18-Jährige, die lange Zeit als das große Toptalent des Vereins gepriesen wurde, nicht mehr zur Verfügung steht, beruht auf Einvernehmlichkeit. Nemcova sollte Spielpraxis sammeln. Dass sie beim vom Ex-Royals-Trainer Rene Spandau betreuten Zweitligisten TSV Grünberg anheuern werde, war hingegen eine Falschmeldung der Royals vor einigen Tagen, die für erhebliche Diskussionen gesorgt hat. „Das ist unglücklich gelaufen. Wir waren davon überzeugt, dass der Wechsel zustande kommt“, sagt Mathieu und verspricht: „Hier wollen wir besser werden.“ Nemcova ist inzwischen in ihre Heimat zum BA Sparta Prag zurückgekehrt.

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