HG Saarlouis Saarlouis macht es dem Favoriten schwer

Saarlouis · Der Handball-Zweitligist verliert im DHB-Pokal gegen Magdeburg nach couragierter Leistung mit 28:37.

 Peter Walz (Mitte) und die anderen „jungen Wilden“ der HG Saarlouis spielten gegen den Erstligisten SC Magdeburg selbstbewusst auf.

Peter Walz (Mitte) und die anderen „jungen Wilden“ der HG Saarlouis spielten gegen den Erstligisten SC Magdeburg selbstbewusst auf.

Foto: Ruppenthal

Die über 600 Kilometer lange Anreise lohnte sich für den SC Magdeburg. Der Handball-Bundesligist setzte sich gestern Abend im DHB-Pokal-Achtelfinale in der Stadtgartenhalle mit 37:28 (19:15) erwartungsgemäß deutlich gegen Zweitligist HG Saarlouis durch. Das Heimteam machte es dem großen Favoriten jedoch nicht leicht und sorgte für große Begeisterung unter den 1700 Zuschauern.

Schon das erste Tor der Gastgeber wurde fast so frenetisch bejubelt wie ein Liga-Heimsieg. Lars Weissgerber gab mit einem verwandelten Siebenmeter zum 1:1 nach etwa zwei Minuten den Anlass. Zwischenzeitlich lag die HG zwar mit vier Toren in Rückstand (5:9, 13. Minute) und alles sah nach einer standesgemäßen Niederlage aus. Doch die Hausherren gaben nicht auf – im Gegenteil. Sie glichen zum 9:9 aus. Torschütze war Jerome Müller, den der Magdeburger Trainer Bennet Wiegert schon vor dem Spiel als „herausragend“ bezeichnete.

Der 21-Jährige enttäuschte die Erwartungen nicht und spielte mit Junioren-Nationalmannschaftskollege Lars Weissgerber und den anderen „jungen Wilden“ wie Peter Walz oder Falk Kolodziej rotzfrech und selbstbewusst auf. Sie erzielten zusammen 18 Treffer. Möglich, dass sich der eine oder andere nach diesem Spiel ganz oben auf der Wunschliste des SCM wiederfindet.

Zur Pause lag die HG wieder mit vier Toren zurück (15:19). Nach dem Seitenwechsel sorgte Magdeburg schließlich für klare Verhältnisse und zog auf 23:16 davon. Bis zur Schluss-Sirene gönnten die Gastgeber ihren Ersatzspielern Einsatzzeit gegen den Traditionsclub aus dem Osten und hielten den Schaden mit dem 28:37-Endstand in Grenzen. Bemerkenswert: HG-Kult-Torwart Darius Jonczyk machte in der Schlussphase eine Monster-Partie und brachte die Halle mit zahlreichen Paraden zum Kochen. Drei Siebenmeter parierte der Routinier – zwei von Topstar Robert Weber, einen von Lukas Mertens.

„Die Spieler, aber auch die begeisterungsfähigen Zuschauer haben sich ein solches Event gegen eine echte Topmannschaft aus der Bundesliga verdient“, sagte der HG-Vorsitzende Richard Jungmann. Die Belastung zwischen zwei schweren Liga-Spieltagen mit starken Gegnern sieht er als „Wermutstropfen“: „Dieses Spiel ist sehr interessant und die Mannschaft hängt sich rein. Das steckt unserem nächsten Gegner Coburg nicht in den Knochen.“ Positives bleibt dennoch: Der couragierte Auftritt der HG gegen einen Topclub aus der „stärksten Liga der Welt“, der das Selbstvertrauen stärkt. Auch die Tatsache, dass sich kein HG-Akteur verletzt hat.

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