Fußball-Saarlandliga Der Wunsch nach sofortiger Trennung

Köllerbach · Paukenschlag bei den SF Köllerbach: Spielertrainer Florian Bohr hat beim Fußball-Saarlandligisten als Trainer und Spieler aufgehört. Bis auf Weiteres übernimmt der sportliche Leiter Dogan Coskun die Aufgabe als Übungsleiter.

 Aus und vorbei: Florian Bohr hatte erst vor der Saison das Amt des Spielertrainers übernommen. Jetzt hat er die SF Köllerbach verlassen.

Aus und vorbei: Florian Bohr hatte erst vor der Saison das Amt des Spielertrainers übernommen. Jetzt hat er die SF Köllerbach verlassen.

Foto: Andreas Schlichter

Drei Tage nach dem 2:2 im Heimspiel gegen den SV Mettlach haben sich der Fußball-Saarlandligist SF Köllerbach und Spielertrainer Florian Bohr getrennt. „Die Trennung erfolgte in beiderseitigem Einvernehmen“, sagt Sportvorstand Bernd Gillet. Bohr erklärt: „Der Verein und ich waren uns in dem Gespräch relativ schnell einig, dass wir unsere Zusammenarbeit nächste Saison nicht fortführen werden. Dann kam von der Vereinsseite der Wunsch zur sofortigen Trennung. Das habe ich dann akzeptiert.“

Die Mannschaft wurde vor dem Training am Dienstag über den Schritt informiert. Zuvor hatte es ein längeres Gespräch zwischen dem Übungsleiter und der Vereinsführung gegeben. Der Vorstand des Clubs war wenig zufrieden mit den zuletzt gezeigten Leistungen. „Es gab in den letzten Wochen einige blutleere Auftritte der Mannschaft“, sagt Gillet. Im August hatten die Köllerbacher allerdings auch einen Schicksalsschlag zu verkraften gehabt: Torjäger Yannick Nonnweiler verstarb im Alter von 24 Jahren (wir berichteten). „Diese tragische Geschichte hat das Trainerteam auch vor Herausforderungen gestellt, die es nicht lösen konnte“, sagt Köllerbachs sportlicher Leiter Dogan Coskun. Er ergänzt: „Ich halte Florian dennoch nach wie vor für ein Riesen-Trainer-Talent.“

Bohr hatte vor der Saison das Amt des Spielertrainers von dem zum Ligakonkurrenten Spvgg. Quierschied gewechselten Robin Vogtland übernommen. Zuvor war er ein anderthalbes Jahr als Spieler und Co-Trainer bei den SF Köllerbach. Die waren vergangene Saison als Vizemeister in den Aufstiegsspielen zur Oberliga gescheitert. Auch in der aktuellen Runde wollte der Saarlandligist vorne mitspielen. Derzeit stehen die Köllerbacher auf Rang acht.

Dass die Trennung jetzt erfolgte, überraschte Bohr. „Wir waren zwischendurch in einem Loch, aber zuletzt waren wir wieder auf dem aufsteigenden Ast. Aus den letzten fünf Spielen haben wir zehn Punkte geholt“, erläutert der 29-Jährige. Den Trainer-Posten hat Coskun übernommen. Erstmals wird er an diesem Samstag, 30. November, um 16.15 Uhr im letzten Spiel des Jahres bei der Spvgg. Quierschied auf der Bank sitzen. „Dogan wird das Amt so lange ausüben, bis wir einen guten Trainer gefunden haben. Das kann zwei Wochen dauern oder auch zwei Jahre“, erklärt Gillet, dem wichtig ist: „Wir haben vor der Trennung von Florian mit keinem anderen Trainer gesprochen.“

Coskun sagt zu seiner neuen Aufgabe: „Weil ich die Mannschaft sehr gut kenne glaube ich, dass ich weiß, an welchen Stellschrauben ich drehen muss, damit wir wieder besseren Fußball spielen.“ Er ergänzt: „Ich werde jetzt vor allem viele Einzelgespräche mit unseren Spielern führen.“ Um ausreichend Zeit für diese Gespräche zu haben, wollte Coskun den Trainerwechsel nicht nach dem letzten Spiel in Quierschied vollziehen. „Dann wären die Jungs alle in Winterurlaub gewesen. So ist es einfacher“, sagt er.

 Der sportliche Leiter Dogan Coskun ist jetzt auch Trainer.

Der sportliche Leiter Dogan Coskun ist jetzt auch Trainer.

Foto: Andreas Schlichter

Wie es bei Bohr sportlich weitergeht, ist offen. „Als Spieler werde ich definitiv nicht in Köllerbach bleiben“, stellt er klar. „Ob ich ein halbes Jahr pausiere oder irgendwo als Spieler aushelfe, weiß ich noch nicht. Spätestens im Sommer will ich wieder voll durchstarten. Die Rückmeldungen, die ich nach der Trennung aus der Mannschaft bekommen habe, haben mir nämlich gezeigt, dass ich nicht so viel falsch gemacht haben kann.“

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