Saarlandlauf Wenn sich Läufer in die Bank flüchten

Bosen/Nonnweiler · Bei der neunten Etappe des Saarlandlaufs wurden die Läufer schon vorm Ziel ordentlich geduscht. „Dann staubt’s wenigstens nicht.“

  Ein schnelles Gebet für besseres Wetter? Vom Bostalsee aus liefen die 107 Teilnehmer an der Peterberg-Kapelle vorbei Richtung Nonnweiler.

Ein schnelles Gebet für besseres Wetter? Vom Bostalsee aus liefen die 107 Teilnehmer an der Peterberg-Kapelle vorbei Richtung Nonnweiler.

Foto: B&K/Bonenberger/

Was ist denn da los? Gruppenweise flitzen Menschen, mit einer Läufer-Ausrüstung bekleidet, am Sonntag in eine Nonnweiler Sparkasse. Sind die etwa alle blank und machen ein Wettrennen zum Geldautomaten? Nein. Es handelt sich um die Teilnehmer des Saarlandlaufes, die zum Schutz vor Regen und heftigem Wind den Vorraum der Bank aufsuchen.

107 Läufer waren zuvor am Bostalsee zur neunten Etappe über 21 Kilometer bis nach Nonnweiler gestartet. „Schlusspunkt war eigentlich auf dem Platz vor dem Kino. Weil es so geregnet hat, haben sich die Läufer im Vorraum der Sparkasse untergestellt“, erklärt Reinhold Meier vom Selbacher Lauftreff, der den neunten Streckenabschnitt des 20-Etappen-Laufs rund ums Saarland betreute.

Mit dem Teilnehmerfeld war Meier angesichts des unfreundlichen Wetters zufrieden. „Wir haben die Läufer in drei verschiedene Gruppen geteilt, so hat jeder sein Tempo laufen können“, sagt Meier. Unterwegs wurden mehrere kurze Stopps eingelegt, die er nutzte, um die Sehenswürdigkeiten näher vorzustellen. „Der Saarlandlauf soll auch ein Werbeträger für das Saarland sein“, erklärt Meier.

Den Berg hoch ging es zunächst von Bosen bis zur Peterbergkapelle, nach neun Kilometern erreichten die Läufer die Verpflegungsstation in Schwarzenbach. „Wenn es regnet, dann staubt es wenigstens nicht so“, witzelte der Saarbrücker Albert Schmidt. Auch Meier lief mit der ersten Gruppe ein. „Wir haben einen Schnitt von ungefähr sieben Minuten für den Kilometer“, sagte er nach dem Blick auf seine Uhr.

Den 76-jährigen Wolfgang Neurath aus Eckelhausen interessierte die Zeit überhaupt nicht. „Beim Saarlandlauf geht es um den Spaß und das Ankommen“, erklärt Neurath. Bei vier Etappen war der Senior bislang dabei. „Und diese Etappe kenne ich ganz genau, hier ist doch meine Trainingsstrecke.“

Andere Läufer hatten sich nur kurz einen wärmenden Tee und eine Banane zur Stärkung gegönnt und liefen dann in Richtung Keltenring Otzenhausen bis nach Nonnweiler weiter. „Die ersten Läufer blieben unter zwei Stunden“, teilte Meier mit.

Bei der zehnten Etappe, am 22. Dezember, geht es von der Talsperre Nonnweiler über die Distanz von 20 Kilometern nach Weiskirchen. Betreut wird der Abschnitt von den Hochwald Runners und der LAG Saarbrücken. „Nach neun absolvierten Etappen sind wir mit den Teilnehmerzahlen sehr zufrieden. Anfangs haben wir mit 50 Startern gerechnet, jetzt sind es pro Lauf an die 100“, meinte Dirk Eichler-Uebel, Vorsitzender der organisierenden LAG Saarbrücken. Der Freundschaftslauf wird über insgesamt 20 Etappen und 388 Gesamtkilometer rund ums Saarland geführt.

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