Spiel gegen Schwäbisch Hall Brown sorgt für Unberechenbarkeit

Saarbrücken · Die Saarland Hurricanes haben ihre ersten beiden Saisonspiele gewonnen. Gegen Schwäbisch Hall soll nun Erfolg Nummer drei her.

 Ein erfolgreiches Duo: Bei Spielmacher Alexander Haupert (links) und Running Back Corey Brown haben mit den Saarland Hurricanes einen glänzenden Saisonstart hingelegt. Foto: Schlichter

Ein erfolgreiches Duo: Bei Spielmacher Alexander Haupert (links) und Running Back Corey Brown haben mit den Saarland Hurricanes einen glänzenden Saisonstart hingelegt. Foto: Schlichter

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Viele Menschen hierzulande haben besondere Erinnerungen an Sportereignisse - Fußball-Weltmeisterschaften, Olympische Spiele oder ähnliches prägen sich ein in den Gedächtnissen der Fans und inspirieren manchmal ganze Karrieren. Genauso ging es Corey Brown - nur auf die amerikanische Art und Weise. "Mein Vater hat in meiner Kindheit ständig Spiele von den Minnesota Vikings geschaut. Ich war immer dabei und habe direkt gemerkt, dass das mein Sport ist. Als ich Spieler wie Randy Moss im Fernsehen gesehen habe, war mir klar: Ich will genau so sein wie er", erinnert sich der 26-Jährige.

Brown hat sich den Traum von der Karriere als American Footballer erfüllt und trifft am morgigen Samstag um 16 Uhr mit seinen Saarland Hurricanes zum zweiten Saison-Heimspiel im Neunkircher Ellenfeldstadion auf die Schwäbisch Hall Unicorns. Seit einem Jahr ist Brown nun ein Hurricane, macht aber vor allem in der noch jungen Spielzeit 2017 auf sich aufmerksam. Schon im Freundschaftsspiel gegen die Cologne Crocodiles vor Saisonstart war er mit zwei Touchdowns maßgeblich für den 30:23-Sieg verantwortlich. Diese Leistung wiederholte er vor zwei Wochen gegen die Stuttgarter Scorpions (31:21). Auch dank Brown und seinem Zusammenspiel mit Quarterback Alexander Haupert stehen die Hurricanes auf Tabellenplatz zwei.

"In der letzten Zeit habe ich es oft geschafft, die Defensive unserer Gegner auszuspielen", beschreibt er seine Stärke: "Wenn ich erst mal gut drauf bin, ist es schwer, mich zu schlagen. Wenn ich weiter so hart arbeite, werden auch in den kommenden Spielen noch mal solche Explosionen von mir kommen."

Besonders seine Unberechenbarkeit macht Corey Brown, der auf verschiedenen Positionen in der Offensive eingesetzt werden kann, für die Hurricanes unverzichtbar. Gelernt hat er das während seiner illustren Karriere durch die USA - erst beim Virginia Wolfpack, einem renommierten Jugend-Team in seiner Heimat, später bei den Westlake Bulldogs aus Maryland und beim Football-Team seiner Schule. Dort hatte er ein Erlebnis, das ihm ganz besonders in Erinnerung geblieben ist. "Wir haben einmal gegen das Schulteam der Andrews High School gespielt. Da war Marcus Gilchrist dabei, der später ein ziemlich erfolgreicher Spieler in der NFL geworden ist. In einer Situation im Spiel habe ich ihn getackelt, was wohl ziemlich gut ausgesehen hat. Das Publikum ist jedenfalls völlig ausgerastet. Solche Momente machen den Sport aus, deswegen liebe ich Football."

Trotzdem wollte er sich in der Folge mehr auf Schule sowie Beruf konzentrieren und fand nicht mehr die Zeit für seinen Sport. Er schloss sich der US-Armee als Polizist an und landete schließlich beim Militärstützpunkt in Kaiserslautern - für Corey Brown der letzte Ort, an dem er einen Football-Club erwartete. Als sich dann allerdings Hurricanes-Spieler Lamar Hall bei ihm meldete und Brown die deutsche Bundesliga "German Football League" (GFL) schmackhaft machte, brauchte es nicht viel Überredenskraft. "Football ist für mich ein Weg, den Stress von der Arbeit abzubauen. Und die Leute in Saarbrücken haben mich direkt super aufgenommen. Jeder hier ist sehr nett und liebevoll zu mir", sagt Brown: "Wir wachsen als Mannschaft immer mehr zusammen. Natürlich liegt eine Menge Arbeit vor uns. Aber man spürt auch von den Fans, dass die Begeisterung steigt. Wir haben Großes vor in dieser Saison. Wir müssen einfach fokussiert bleiben und an uns glauben."

Morgen steht nun das erste richtungweisende Spiel der Saison auf dem Programm. Gegen Schwäbisch Hall gab es in der vergangenen Saison eine denkbar knappe 37:38-Pleite - die Hurricanes wollen sich revanchieren. "Wir sind noch hungrig wegen letztem Jahr. Es erwartet vielleicht keiner von uns, aber ich bin mir sicher, dass wir am Samstag ein großes Spiel machen", sagt der Vater eines zweijährigen Sohnes und hofft auf die nächste Leistungsexplosion.

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