Saarländische Schwimmer sind gerüstet

Völklingen. Für die einen war es der Höhepunkt der Saison, für die anderen der Auftakt zu einem Wettkampf-Marathon

Völklingen. Für die einen war es der Höhepunkt der Saison, für die anderen der Auftakt zu einem Wettkampf-Marathon. Während die Jugend bei den saarländischen Winter-Kurzbahnmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Völklingen ihre seit August laufende Saison krönen wollte, ging es für die Asse der älteren Jahrgänge darum, ihre Form zu überprüfen, bevor sie zu Weltcups, Bundesliga und deutschen Kurzbahnmeisterschaften fahren. Insgesamt purzelten an drei Wettkampftagen 15 Saarlandrekorde: vier in der offenen Klasse, elf bei der Jugend.

Die unmittelbarste Standortbestimmung waren die Saarlandmeisterschaften für Lucien Haßdenteufel. Der 19-Jährige vom ATSV Saarbrücken startet ab heute beim Weltcup in Stockholm. In Völklingen holte er den Titel über 100 Meter Freistil, 200 Meter Rücken, 200 Meter Brust und mit der 4x50-Meter-Lagenstaffel. Besonders stark war seine Zeit über 100 Meter Freistil, wo er in 48,36 Sekunden nur knapp über dem deutschen Rekord seiner Altersklasse blieb. "Lucien hat gezeigt, dass er in einer tollen Form ist. Er hat schon jetzt das Niveau erreicht, das er 2008 bei den deutschen Kurzbahnmeisterschaften hatte. Er wird sich diesmal in Essen also steigern können", sagte Landestrainer Hannes Vitense.

"Waschi" war noch müde

Bei Andreas Waschburger (22, SV Malstatt-Burbach), der die 1500, 800 und 400 Meter Freistil und 200 Meter Schmetterling gewann, steckten noch die harten Zehn-Kilometer-Rennen von den Weltcups in Dubai und Sharjah in den Knochen. "Da durften wir von ihm keine Rekordzeiten erwarten", sagte Vitense. "Bei Andreas ist alles auf die Qualifikation für internationale Wettkämpfe 2010 konzentriert. Er soll bei der EM in Budapest über die zehn Kilometer dabei sein."

Bereits am kommenden Wochenende startet "Waschi" zusammen mit Lucien Haßdenteufel, den Zweibrückern Sebastian Lotze (18) und Neil Pallmann (20), Sarah Bosslet (16, Wasserfreunde St. Ingbert) und Julika Niegisch (16, DJK Dudweiler) beim Weltcup in Berlin, wo auch Weltstar Michael Phelps gemeldet hat. Niegisch schwamm in Völklingen über 400 Meter Lagen (4:54,34 Minuten) und 50 Meter Rücken (29,31 Sekunden) neuen Saarlandrekord. Unter all den jungen Wilden konnte sich mit der 29-jährigen Birte Steven aber auch ein alter Hase behaupten. Die frühere deutsche Topschwimmerin, die für die SSG Max Ritter in der Bundesliga startet, stellte über 100 und 200 Meter Brust in 1:11, 43 Minuten und 2:34,88 Minuten einen Landesrekord auf.

Zwölfjährige fährt zur DM

Im Jugendbereich ragte die erst zwölfjährige Rosalie Käthner vom Schwimmverein St. Ingbert heraus. Sie wurde über 200 Meter Schmetterling hinter Sarah Bosslet und Florence Pfeffer (SV Neunkirchen) Dritte in der offenen Klasse. Ihre Zeit von 2:26,51 Minuten bedeutete nicht nur einen neuen saarländischen Jugendrekord, sondern auch die Qualifikation für die deutschen Kurzbahnmeisterschaften vom 26. bis 29. November in Essen. "Die Teilnahme bei der DM ist für Rosalie eine Belohnung für ihre tollen Leistungen. Dort kann sie zusammen mit den großen deutschen Stars Wettkampfluft schnuppern", sagt Vitense. Insgesamt sei er mit den Ergebnissen der Jugend sehr zufrieden. Sie stimmen ihn zuversichtlich für die deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Juni 2010. Dort sollen "die Jahrgänge 1996 und 1997 ins Finale vordringen".

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