Saarderby am Rhein

Köln. Reizvoll, brisant, richtungweisend: Für die Kellerkinder 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach geht's im 77. rheinischen Derby an diesem Samstag, 15.30 Uhr, fast um alles - und mittendrin zwei Mittelfeldspieler aus dem Saarland: Kölns Adam Matuschyk aus Merzig und Gladbachs Patrick Herrmann aus Uchtelfangen

Köln. Reizvoll, brisant, richtungweisend: Für die Kellerkinder 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach geht's im 77. rheinischen Derby an diesem Samstag, 15.30 Uhr, fast um alles - und mittendrin zwei Mittelfeldspieler aus dem Saarland: Kölns Adam Matuschyk aus Merzig und Gladbachs Patrick Herrmann aus Uchtelfangen. Das Duell der schlechtesten Mannschaften der Fußball-Bundesliga könnte für beide die Initialzündung bringen, um eine Aufholjagd zu starten. Wer verliert, steckt im Keller fest. "In so einem Spiel sind gute Nerven gefragt. Als gebürtiger Gladbacher weiß man, dass das Spiel für beide Clubs etwas besonderes ist", sagte Borussen-Trainer Michael Frontzeck. Beim Tabellenletzten zweifelt niemand an ihm. Die Verantwortlichen werden nicht müde, ihr Vertrauen zu bekunden. Davon kann Frank Schaefer in Köln nur träumen: Wie lange er beim FC auf der Bank sitzen darf, wissen Präsident Wolfgang Overath und Manager Michael Meier wohl selbst nicht. Eine Niederlage, und die Mitgliederversammlung am kommenden Mittwoch wird für beide zum Spießrutenlauf. FC-Trainer Schaefer zieht aus dem Tabellenstand Motivation. "Mein erstes Derby ist direkt ein besonderes aufgrund dieser Brisanz." Die Profis aus Mönchengladbach hoffen, dass das 3:3 gegen Meister Bayern München am Samstag Mut macht. Herrmann sagt in einem Interview: "Natürlich sind wir auf der einen Seite unzufrieden, dass wir nur wenige Minuten vor Schluss das 3:3 hinnehmen mussten - man hat schließlich nicht alle Tage die Möglichkeit, die Bayern zu schlagen, und wir waren kurz davor." Abwehrspieler Tobias Levels fordert: "Wir müssen aus der zweiten Hälfte gegen die Bayern viel mitnehmen und mit Selbstvertrauen auftreten." "Auf beiden Seiten herrscht aufgrund der Situation keine allzu gute Laune", sagt Stürmer Marco Reus: "Vor der Saison hätte wohl niemand gedacht, dass in dieser Partie der 17. auf den 18. trifft."Erst einen Sieg holte die Borussia in dieser Saison, seit dem 6:3 in Leverkusen am zweiten Spieltag - Herrmann traf zwei Mal - ist der Tabellenletzte ohne "Dreier". Aber: Gegen keinen Bundesligisten siegte Gladbach häufiger als gegen Köln. Für die Kölner Polizei spielt die sportliche Situation keine Rolle. "Das Einsatzkonzept unterscheidet sich nicht wesentlich vom letzten Heimspiel gegen Gladbach", sagt ein Sprecher. 63 Kölner Fans und 37 aus Mönchengladbach seien auf ein Bereichsbetretungsverbot hingewiesen worden. Entdeckt die Polizei sie im Umfeld, wird eine Strafe von 500 Euro fällig. Herrmann weiß um die Besonderheit der Partie: "Natürlich freue ich mich auf dieses Spiel. Dass diese Partie für jeden hier im Verein und für unsere Fans etwas ganz Besonderes ist, das habe ich hier schnell mitbekommen. Die Atmosphäre bei diesen Spielen ist viel besser als bei üblichen Bundesliga-Begegnungen. Und: In der vergangenen Saison habe ich in Köln mein erstes Bundesliga-Spiel von Beginn an gemacht." Die Partie endete schiedlich, friedlich 1:1. dpa/red

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