1. FC Saarbrücken Saarbrücken erlebt einen schwarzen Tag

Freiburg · Bei der ersten Niederlage dieser Saison lässt der FCS vieles vermissen. Trainer Lottner ist um Aufklärung bemüht.

 Torwart Daniel Batz (links) und seine Mitspieler hatten nach dem 1:3 bei der U23 des SC Freiburg einigen Redebedarf. Der 1. FC Saarbrücken zeigte im Breisgau als Tabellenführer eine überraschend schwache Leistung.

Torwart Daniel Batz (links) und seine Mitspieler hatten nach dem 1:3 bei der U23 des SC Freiburg einigen Redebedarf. Der 1. FC Saarbrücken zeigte im Breisgau als Tabellenführer eine überraschend schwache Leistung.

Foto: Andreas Schlichter

Die Gäste-Fans auf der Haupttribüne des Freiburger Möslestadions hatten am Mittwoch­abend ein gutes Gespür für die Situation. „Kopf hoch, es geht weiter!“ und „Solche Spiele kommen vor!“ riefen sie den Spielern des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken nach dem auch in dieser Höhe verdienten 1:3 (0:3) beim SC Freiburg II zu.

„Dass wir nicht durch die Saison marschieren und jedes Spiel dominieren und haushoch gewinnen, war vorher klar. So eine Leistung wie heute sollte aber nicht öfter vorkommen“, sagte Kapitän Manuel Zeitz. „Wir sind nach dem 0:1 nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, haben nur Geleitschutz geleistet. Freiburg hat ausgenutzt, dass wir es ihnen so leicht gemacht haben.“

20 Minuten lang kontrollierte der FCS die Partie, ohne zu glänzen. Die Probleme begannen ganz vorne und endeten ganz hinten. Stürmer Kevin Behrens fand überhaupt nicht statt – ob wegen seiner Achillessehnenprobleme oder anderer Gründe, ist unerheblich. Patrick Schmidt fand nie ins Spiel, verzettelte sich mehr und mehr in Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Martin Dausch wirkte nach zwei überragenden Spielen gegen Union Berlin und Röchling Völklingen ausgepumpt – die aufgrund einer Verletzung fehlenden Einheiten der Vorbereitung machten sich bemerkbar. Alle drei Offensivkräfte im System von Trainer Dirk Lottner müssen aber eine hohe Laufleistung abspulen, den Gegner immer wieder anlaufen. Gelingt das nicht, wird der Druck auf die Doppelsechs sehr groß. Marco Holz – ohnehin nicht der schnellste Spieler der Mannschaft – kam so oft zu spät. Manuel Zeitz war überfordert.

Hohes Laufpensum wird auch von den Außenbahnspielern Mario Müller und Tobias Jänicke erwartet. Jänicke hatte bereits in der Pressekonferenz am Tag vor der Partie von aufkommender Müdigkeit gesprochen. Warum Lottner darauf nicht reagierte und seinen vielzitierten breiten Kader ausschöpfte, ist nur eine offene Frage nach der Niederlage. Eine weitere ist die nach dem Schlussmann. Daniel Batz ist derzeit weit davon entfernt, der Rückhalt zu sein, der in der abgelaufenen Spielzeit die Defensive der SV Elversberg zur besten der Liga machte. Beim 0:2 von Florian Kath machte Batz eine schlechte Figur. Vor den übrigen Gegentoren konnten sich die Freiburger die Bälle zuspielen wie im Training.

„Wenn du keine Bereitschaft hast, in Zweikämpfe zu gehen, kannst du keine gewinnen. Wenn du keine Bereitschaft hast, Wege zu gehen, kannst du dir keine Chancen erspielen. Und wenn du hinten immer wieder zu weit vom Gegenspieler weg bist, kannst du den entscheidenden Schuss nicht blocken“, ärgerte sich Lottner. „Alle Tore waren vermeidbar. Nur bei einem die Schuld zu suchen, wäre zu einfach und würde anderen ein Alibi geben.“

Die zur Pause eingewechselten Markus Obernosterer und Sascha Wenninger konnten Werbung in eigener Sache machen. Die am Mittwoch einfach zu lethargische Mannschaft mitzureißen und das Spiel noch einmal umzubiegen, gelang aber auch ihnen nicht. Obernosterers gefühlvolle Flanke nutzte Oliver Oschkenat wenigstens noch zum Anschlusstreffer drei Minuten vor dem Ende.

Ein schwarzer Tag, eine unbefriedigende Leistung, eine verdiente Niederlage sind am fünften Spieltag noch kein Grund für Weltuntergangsszenarien. „Doch schon in der letzten Saison haben wir nur vier von 18 möglichen Punkten gegen U23-Mannschaften geholt. Es ist jetzt ganz wichtig, dass wir einige Dinge intern aufklären“, sagte Lottner schon im Hinblick auf das Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers am Sonntag (14 Uhr).

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