Darts Ein „Peltzer“ sorgt im Saarland für den Aufschwung

Gronig · Der Präsident des Saarländischen Darts-Verbandes will in diesem Jahr nach 14 Jahren im Amt aufhören. Der 68-Jährige hat viel bewegt.

 Johann Peltzer führt den Saarländischen Darts-Verband bereits seit 2005 an. 2019 soll aber Schluss sein, er will die Verantwortung abgeben.

Johann Peltzer führt den Saarländischen Darts-Verband bereits seit 2005 an. 2019 soll aber Schluss sein, er will die Verantwortung abgeben.

Foto: Andreas Schlichter

Johann Peltzer ist seit 2005 Präsident des Saarländischen Darts-Verbandes (SADV). Im gleichen Jahr zog der gebürtige Leverkusener aus Nordrhein-Westfalen der Liebe wegen ins Saarland. Genauer gesagt: nach Gronig, einen Ortsteil der Gemeinde Oberthal. Von hier aus hob er den saarländischen Dartssport aus der Versenkung.

„Ich kam am 1. November hier an, einem Feiertag. Noch am gleichen Tag klingelte mein Telefon, und ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das Präsidentenamt zu übernehmen“, erinnert sich Peltzer an das Jahr 2005. Die Funktion an der Spitze des Verbandes war damals vakant, der Verband stand am Abgrund. „Einige Verantwortliche kannten mich aber schon, da ich bis zu meinem Umzug Präsident des nordrhein-westfälischen Verbandes war“, erklärt Peltzer.

Er sagte den Darts-Freunden in der neuen Heimat zu. Organisation und Verantwortung liegen ihm im Blut. Bis Juli 2018 war Peltzer sogar Präsident des Deutschen Darts-Verbandes. Von seinem Nachfolger Michael Sandner wurde er für seine Verdienste mit der Silbermedaille mit Goldkranz geehrt. Nicht nur in der deutschen Darts-Szene ist Peltzer perfekt vernetzt. Als langjähriger Beauftragter für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nahm er auch an vielen DOSB-Sitzungen teil.

Seine Erfahrung und sein Netzwerk nutzte Peltzer, um den SADV wieder aufzupäppeln. Anfangs zogen die anderen Präsidiumsmitglieder nicht mit. „Die Arbeit blieb bei mir hängen“, erinnert sich der 68-Jährige. Mit einer List änderte er dies: Durch die Drohung, mit dem rheinland-pfälzischen Verband zu fusionieren, war ihm schlagartig die Aufmerksamkeit seiner Verbandskollegen sicher. „Ich wurde fast gesteinigt, als ich den Antrag auf Fusion einreichte“, berichtet der Rheinländer mit einem Augenzwinkern: „Aber ich hatte plötzlich einen Vizepräsidenten, einen Schriftführer, einen Jugendwart. Alle Posten waren besetzt und sind es bis heute.“ Und das ausgerechnet mit einem „Peltzer“ an der Spitze.

In seiner Amtszeit verdreifachte Johann Peltzer die Anzahl der aktiven Spielerinnen und Spieler im Saarländischen Darts-Verband von 53 (2005, keine Jugendspieler) auf 154 (2018, zwölf Jugendspieler). Nicht sein einziger Erfolg. Dank seines Engagements wurde der 1991 gegründete SADV (vorher seit 1986: Saarländische Darts-Liga) 2011 zunächst kooperatives, 2016 dann vollwertiges Mitglied im Landessportverband und profitiert seither von Zuschüssen, die wiederum den Sporttreibenden zu Gute kommen. Seinem Verband hatte Peltzer auch schon zusammen mit anderen mit einem privaten Darlehen ausgeholfen, um die Zahlungsunfähigkeit des SADV zu vermeiden.

Doch bald ist Schluss. Bei der in diesem Jahr anstehenden Neuwahl des Präsidiums will Peltzer nicht mehr kandidieren. „Ich mache sowas jetzt schon seit 38 Jahren. So langsam müssen andere ran“, sagt er und richtet den Blick auf sein neues Ziel: einen Sitz im Gemeinderat seiner „neuen“ Heimat.

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