Mehr Endspiel geht nicht: Am kommenden Samstag um 15.30 Uhr empfängt Fußball-Oberligist SV Saar 05 als Tabellenzweiter den Tabellenersten SC Hauenstein zum letzten Saisonspiel im Stadion am Kieselhumes. Gewinnen die Saarländer, steigen sie direkt in die Regionalliga Südwest auf. Andernfalls bleibt die Möglichkeit, dies über eine Qualifikationsrunde gegen die Vizemeister der Hessenliga (derzeit TSV Lehnerz) und der Oberliga Baden-Württemberg (Bahlinger SC) nachzuholen.

"Unser Ziel vor Saisonbeginn war der Klassenverbleib. Dass es wieder so gut läuft, hätte keiner gedacht", sagt Frank Seibert. Der Vorsitzende der Fußballabteilung hofft auf die Unterstützung vieler Fans: "Wir machen kräftig Werbung und sind dabei, Freikarten zu verteilen, um noch einmal alles zu mobilisieren." Etwa 6000 Zuschauer passen in das Stadion Kieselhumes, das allerdings nicht für alle Regionalligaspiele geeignet ist. Sogenannte "Rot"-Spiele, bei denen es zu Problemen mit gewaltbereiten Anhängern der Gästeteams kommen könnte, würden künftig im Homburger Waldstadion ausgetragen. Die Grün- und Gelb-Spiele sollen am Kieselhumes austragen werden. Über die dafür notwendigen Investitionen befindet sich der Club mit der Stadt Saarbrücken als Eigentümerin und dem Regionalverband in Gesprächen.

"Das Spiel ist ja auch für neutrale Zuschauer interessant", meint Sebastian Lück, Innenverteidiger und gleichzeitig mit zehn Treffern Top-Torjäger der Gastgeber. Es wird sein letztes Spiel im Saar-05-Trikot sein. Im Sommer wechselt er zu Ligakonkurrent FC Wiesbach. "Ich freue mich schon seit unserem 3:1-Sieg bei der SG Betzdorf auf dieses Spiel. Als Aufsteiger so eine Chance zu haben, das ist einfach der Wahnsinn", sagt Lück, der seit drei Jahren für Saar 05 spielt und bald eine Ausbildung bei der Polizei beginnt: "Die Entscheidung, zu wechseln, war die richtige Wahl. Natürlich will man als Fußballer immer möglichst hoch spielen, aber man muss auch erkennen, wann der Job vorgeht."

Bevor es soweit ist, will Lück mit seiner Mannschaft den Aufstieg klar machen. Dass dies nach einem wochenlangen Durchhänger überhaupt noch klappen kann, macht nicht nur ihn glücklich. "Wir haben uns rechtzeitig zurückgekämpft", sagt Marc Birkenbach. Der Schlussmann der 05er kennt als früherer Profi unter anderem beim 1. FC Saarbrücken und der SV Elversberg die Regionalliga und freut sich auf die mögliche Rückkehr: "Es ist schon noch einmal etwas Besonderes. Eigentlich wollte ich diesen Regionen ja fern bleiben", erinnert er sich an das Aus als Profi wegen eines Bandscheibenvorfalls, nachdem er 2012 aus Elversberg zu Saar 05 in die Verbandsliga wechselte: "Die ganzen Traditionsvereine und mein alter Club SVE reizen mich schon. Zu sehen, dass es doch noch in diesem Leistungsbereich geht, gibt mir Extra-Motivation." Weder davon, noch von seiner Gelassenheit muss er seinen Mannschaftskameraden etwas abgeben, wie er sagt: "Wir sind nicht angespannt, sondern locker und heiß."