Rummenigge räumt nach Riad-Reise Fehler der Bayern ein

München · Nach harscher Kritik von allen Seiten wegen seiner Testspiel-Reise nach Saudi-Arabien hat der FC Bayern München auch Fehler eingeräumt. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge stellte klar, dass es besser gewesen wäre, die Menschenrechtsproblematik "im Rahmen unseres Spieles in Saudi-Arabien deutlich anzusprechen".

Der frühere Nationalspieler nahm sich und seinen Fußballclub für die Zukunft in die Pflicht. "Natürlich tragen am Ende alle, also auch wir, dafür Verantwortung, dass Menschenrechte eingehalten werden", ließ er verlauten.

Der Bayern-Ausflug nach Riad am Wochenende zog nicht nur Kritik aus der deutschen Spitzenpolitik nach sich. Auch der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger griff die Münchner harsch an. "Ich weiß schon länger, dass bei den Bayern Kommerz Ethik schlägt und sich im Zweifel auf die Seite des Geldbeutels gestellt wird", sagte Zwanziger. Das Verhalten bewertete der Ex-Chef des Deutschen Fußball-Bundes als "schade", für ihn sei es aber nicht überraschend.

Das Team von Trainer Pep Guardiola hatte auf seiner Rückreise aus dem Trainingslager in Katar am Samstag ein Freundschaftsspiel in Riad gegen Al-Hilal ausgetragen und mit 4:1 gewonnen. Und das, obwohl dem islamischen Königreich international zahlreiche Menschenrechtsverstöße und die Diskriminierung von Frauen vorgeworfen werden. Erst in der vergangenen Woche sorgte der Umgang der Justiz mit dem Blogger Raif Badawi für internationale Proteste. Der 30-Jährige war wegen Beleidigung des Islams zu zehn Jahren Haft und insgesamt 1000 Schlägen verurteilt worden.

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