Rückschlag für Armstrong in der "Hölle des Nordens"

Arenberg. Rückschlag für Lance Armstrong, Triumph für Thor Hushovd und Fabian Cancellara: Die "Hölle des Nordens" hat ihren Tribut gefordert und die ersten Weichen im Gesamtklassement der Tour de France gestellt

Arenberg. Rückschlag für Lance Armstrong, Triumph für Thor Hushovd und Fabian Cancellara: Die "Hölle des Nordens" hat ihren Tribut gefordert und die ersten Weichen im Gesamtklassement der Tour de France gestellt. Auf der wilden Hatz über die berüchtigten Kopfsteinpflaster-Passagen in Nordfrankreich schlug Titelverteidiger Alberto Contador seinem Intimfeind Armstrong überraschend ein Schnippchen und nahm dem Texaner gestern 58 Sekunden ab. Der Sieg auf dem 213 Kilometer langen Teilstück von Belgien nach Frankreich ging an den Norweger Hushovd, der im Zielsprint nicht zu bezwingen war. "Für mich lief es heute perfekt", sagte Hushovd. "Ich war sehr motiviert, ich mag das Kopfsteinpflaster." Mann des Tages neben Hushovd war der Schweizer Fabian Cancellara, der sich nach nur einem Tag das Gelbe Trikot von Sylvain Chavanel zurückholte. Der Prologsieger erreichte zeitgleich mit Hushovd das Ziel der dritten Etappe in Arenberg. Glücklich war der Vorjahreszweite Andy Schleck, der auf Rang sechs fuhr und Contador und Armstrong Zeit abnahm. Cancellara hatte vor knapp drei Monaten auf ähnlichem Parcours den Klassiker Paris-Roubaix gewonnen und nun wieder Grund zum Jubeln. Ein Wermutstropfen war aber, dass sein Saxo-Bank-Leader Franck Schleck schwer stürzte. Der Vorjahresfünfte kam auf dem vierten Kopfsteinpflaster-Sektor zu Fall und blieb minutenlang schmerzverkrümmt im Graben liegen. Auch der Eschborner Tony Martin war in den Unfall 26,7 Kilometer vor dem Ziel verwickelt, verlor viel Zeit und rutschte aus den Top Ten des Gesamtklassements. Ebenfalls Pech hatte der bisherige Spitzenreiter Chavanel, der nach Defekten gleich zweimal sein Rad wechseln musste. "Das ist das Leben. Bei mir lief nichts", klagte der Franzose. Bereits elf Kilometer nach dem Start im belgischen Wanze hatte sich Tour-Debütant Roger Kluge (Milram) aus Cottbus mit sechs Mitstreitern vom Feld gelöst. Zwischenzeitlich hatten die Ausreißer einen Vorsprung von knapp fünf Minuten. Aber der Vorsprung schmolz, und die Kluge-Gruppe wurde 30 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Viele Fahrer waren gezeichnet von Stürzen der Vortage. Die Schleck-Brüder und Armstrong waren bandagiert. Tyler Farrar und Robert Gesink quälten sich gar mit Brüchen über die Strecke. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort