Rückendeckung ist Schubert egal

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach rutscht in der Fußball-Bundesliga immer tiefer in die Krise. Nach dem 1:2 im Rheinderby gegen den 1. FC Köln wird auch weiter über die Zukunft von Trainer André Schubert diskutiert.

 Seit der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Trainer André Schubert bis 2019 läuft es bei der Borussia nicht mehr. Foto: Güttler/dpa

Seit der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Trainer André Schubert bis 2019 läuft es bei der Borussia nicht mehr. Foto: Güttler/dpa

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Max Eberl stärkte André Schubert auch nach der bitteren Niederlage im Rheinderby den Rücken, doch davon wollte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nichts wissen. "Für mich ist das überhaupt nicht wichtig. Das ist im Fußball immer so, bis es nicht mehr so ist", sagte Schubert nach dem 1:2 (1:0) gegen den 1. FC Köln und fügte an: "Im Profi-Fußball wird man an Punkten gemessen."

Davon haben die Gladbacher nach dem sechsten Bundesligaspiel in Folge ohne Sieg zu wenig auf dem Konto. Das weiß Schubert, das weiß auch Eberl. Der Sportdirektor war nach der Last-Minute-Pleite gegen den rheinischen Rivalen dennoch vehement darum bemüht, die aufkommende Trainer-Diskussion im Keim zu ersticken. Er wehre sich dagegen, dass es immer einen Schuldigen geben müsse, sagte Eberl und ergänzte mit Nachdruck: "Dass im Fußball immer ein Kopf rollen muss, bloß weil Modeste mit einem angeköpften Kopfball trifft und ein Freistoß reingeht, das mache ich nicht mit."

Nach dem zwölften Saisontor von Anthony Modeste (59. Minute), der von Jannik Vestergaard angeköpft wurde, und dem Sonntagsschuss von Marcel Risse (90.+1) in den Winkel werden sich die Gladbacher Verantwortlichen unbequeme Fragen gefallen lassen müssen - daran änderte auch der erste Ligatreffer nach 495 Minuten ohne Tor durch Lars Stindl (32.) nichts. "Wir sind in einer Lage, in der wir uns nicht gerne sehen", sagte Eberl nach dem Absturz auf Rang 13.

Das lautstarke Pfeifkonzert der Fans nach dem Schlusspfiff bestätigte diese Einschätzung. Erstmals seit Januar verloren die Gladbacher in der Liga ein Heimspiel, erstmals seit Oktober 2008 verließ der rheinische Rivale Köln den Borussia-Park als Sieger. "Wir sind in einer schwierigen Situation. Das ist allen bewusst", sagte Kapitän Stindl. Dabei hätte Gladbach nach einer starken ersten Halbzeit höher führen müssen. "Wir hatten nicht die letzte Konsequenz vor dem Tor", bemängelte Stindl.

Für Schubert war der erneute Rückschlag "extrem hart und bitter". Mit Blick auf das Champions-League-Spiel an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) gegen Manchester City gehe es nun darum, "die Jungs wieder aufzurichten". Seine persönliche Situation will Schubert nicht überbewertet wissen. "Das kann ich nicht beeinflussen", sagte der Coach, dessen Vertrag erst im September um zwei Jahre bis 2019 verlängert worden war.

Während die Gladbacher enttäuscht vom Platz schlichen, erklang aus der Kölner Kabine Karnevalsmusik. Durch den Erfolg hat sich das Team von Trainer Peter Stöger erst einmal in der Spitzengruppe festgesetzt.

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