"Der Erfolg steht und fällt mit dem sportlichen Erfolg. Wir sind zuversichtlich, dass wir bei einem sportlichen Erfolg eine Euphorie entfachen können", sagte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer. Sechs Millionen Euro soll der Privatsender für die Rechte bezahlt haben. Die Zahl wurde von Bolhöfer nicht dementiert, aber auch nicht bestätigt. Die Frage ist, ob wie beim WM-Finale 2007 zwischen Deutschland und Polen in der ARD in der Spitze 20,1 Millionen Zuschauer mit der deutschen Mannschaft mitfiebern werden. Damals hatte die ARD einen Marktanteil von 58,3 Prozent bejubelt.

Handball-Novize RTL will nun mit frischen Konzepten die Publikumsgunst erobern. Insbesondere die einheitliche Anwurfzeit aller deutschen Spiele um 17.30 Uhr soll ein Markenzeichen sein. Mit bis zu 26 Kameras will der Sender den Handball rund um den Weltmeister aus allen Winkeln beleuchten. Dazu gehört unter anderem eine sogenannte Spidercam, die an Seilen dreidimensional über das Spielfeld schwebt. Der langjährige Auswahl-Kapitän Markus Baur tritt als Experte auf. "Wir wollen den Handball verständlicher machen", versprach Sportchef Manfred Loppe. Am Montag fuhr der RTL-Tross mit vier Trucks nach Kroatien. Insgesamt wird der Sender inklusive externer Dienstleister 75 Mann vor Ort haben.

Mit wesentlich kleinerer Mannschaft berichtet das Deutsche Sportfernsehen (DSF) von der WM. Wie vor zwei Jahren überträgt der Münchner Spartensender bis zu 19 Spiele ohne deutsche Beteiligung live und startet mit dem Eröffnungsspiel am Freitag (20.15 Uhr) zwischen Gastgeber Kroatien und Südkorea.

Auf einen Blick

Den letzten von 17 Plätzen im deutschen WM-Kader hat sich Rückraumspieler Sven-Sören Christophersen gesichert. Der 23 Jahre alte Wetzlarer setzte sich gegen den Mindener Michael Haaß durch. Er steht als bester Deutscher mit 122 Treffern auf Rang vier der Bundesliga-Torschützenliste. Am Samstag muss Bundestrainer Heiner Brand seinen 16-köpfigen Vorrunden-Kader benennen. dpa