Rozgonyis Stadion-Träume

Saarbrücken. "Für mich ist es absolut unverständlich, dass wir im Saarland kein ordentliches Fußballstadion haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Bürger im Saarland gibt, der sich kein neues Stadion wünscht. Und dabei geht es nicht nur um die 17 Heimspiele des 1. FC Saarbrücken", sagt Marcel Rozgonyi. Der Innenverteidiger des Fußball-Regionalligisten 1

Saarbrücken. "Für mich ist es absolut unverständlich, dass wir im Saarland kein ordentliches Fußballstadion haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Bürger im Saarland gibt, der sich kein neues Stadion wünscht. Und dabei geht es nicht nur um die 17 Heimspiele des 1. FC Saarbrücken", sagt Marcel Rozgonyi. Der Innenverteidiger des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken feierte am gestrigen Donnerstag seinen 34. Geburtstag. Wenn es jedoch um ein neues Stadion für das Saarland geht, dann wird sein eigenes Wiegenfest zur Nebensache. "Saarbrücken hat 640 Millionen Euro Schulden, für die ich einzig und allein die Politiker verantwortlich mache. Da kommt es auf 20 Millionen auch nicht mehr an. Glaubst du, irgendein Musikstar gibt noch ein Konzert im Ludwigspark. Vergiss es. Wir brauchen dringend ein neues Stadion. Das wird Effekte mit sich bringen, an die heute noch keiner denkt", sagt der FCS-Innenverteidiger, der in dieser Saison erst fünf Spiele für den Tabellenzweiten der Regionalliga West absolviert hat.

Eine Knorpel- und Meniskusverletzung hatte den 34-Jährigen seit September außer Gefecht gesetzt. "Ab der kommenden Woche steige ich wieder voll ins Mannschaftstraining ein. Ich hoffe, das Knie hält", sagt Marcel Rozgonyi, für den der aktuelle Erfolg des 1. FC Saarbrücken logisch zu erklären ist. "Wir sind eine Mannschaft. Wir haben sicher nicht die besten Fußballer in unseren Reihen, aber wir halten zusammen. Mannschaften wie Preußen Münster oder Rot-Weiß Essen haben nur starke Einzelspieler. Was dabei heraus kommt, sieht man ja", sagt Rozgonyi, der den 1. FCS im Jahr 2006 nach zwei Jahren in der zweiten Bundesliga verlassen hat und zum Oberligisten Sachsen Leipzig wechselte. "Mir gefiel die Personalpolitik damals nicht. Der FCS verpflichtete gute Fußballer und achtete nicht auf die Charaktere. Der Abstieg war für mich programmiert", so Rozgonyi, der trotz Verletzung und Rehamaßnahmen bei fast allen Trainingseinheiten und Spielen des FCS vor Ort ist. "Das gehört eben dazu, wenn du Erfolg haben willst. Die SV Elversberg hat mit Sicherheit die besseren Fußballer als wir. Doch irgendwo muss der 16-Punkte-Unterschied in der Tabelle ja herkommen", weiß Rozgonyi, der allerdings keine Prognose über den Ausgang der Meisterschaft machen möchte. "Im Prinzip zeichnen die Sportfreunde Lotte die gleichen Eigenschaften aus wie uns. Die halten zusammen und sind eine eingeschworene Mannschaft. Das wird ein ganz enger Kampf."

Der 34-Jährige macht sich trotz des gehobenen Fußballer-Alters wenig Gedanken um die Zukunft. "Ich habe im Januar mein Sportwirtschafts-Studium abgeschlossen und werde irgendwann in dieser Richtung auch arbeiten. Aber zur Zeit bin ich noch zu sehr Fußballer und hoffe, noch zwei oder drei Jahre auf hohem Niveau spielen zu können", sagt der Defensivspezialist und fügt hinzu "Natürlich bin ich auf den ersten zehn Metern nicht mehr der Schnellste, aber auch nicht der Langsamste. Mein Körper spielt noch mit. Sollte das irgendwann nicht mehr der Fall sein, höre ich auf", legt sich der 34-Jährige fest.

Bis dorthin möchte Rozgonyi mit dem FCS aber noch einmal einen Meisterteller hoch halten. Aber eines möchte der Innenverteidiger sicher nicht. "Den FCS irgendwann in der Dritten oder Zweiten Liga erleben, wie er in einem museumsreifen Stadion spielt." "Wir brauchen dringend ein neues Stadion."

Marcel Rozgonyi, FCS-Kapitän

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