Royals sind noch nicht am Ziel

Saarlouis. Dem alten lateinischen Sprichwort "repetitia non placent" nach gefallen Wiederholungen nicht. Das würden die Basketballerinnen der Saarlouis Royals nach diesem Wochenende nicht unterschreiben. Sie wiederholten ihren Sieg im deutschen Basketball-Pokal - und konnten beileibe nichts finden, was sich daran aussetzen ließe

 Die Spielerinnen der Saarlouis Royals zeigen es an: Wir sind die Nummer eins. Nach dem Pokalsieg am vergangenen Sonntag wollen sie noch mehr. Die erste Meisterschaft soll her. Fotos: Becker & Bredel

Die Spielerinnen der Saarlouis Royals zeigen es an: Wir sind die Nummer eins. Nach dem Pokalsieg am vergangenen Sonntag wollen sie noch mehr. Die erste Meisterschaft soll her. Fotos: Becker & Bredel

Saarlouis. Dem alten lateinischen Sprichwort "repetitia non placent" nach gefallen Wiederholungen nicht. Das würden die Basketballerinnen der Saarlouis Royals nach diesem Wochenende nicht unterschreiben. Sie wiederholten ihren Sieg im deutschen Basketball-Pokal - und konnten beileibe nichts finden, was sich daran aussetzen ließe. "Der Titel in eigener Halle im Vorjahr war super - aber der hier ist auch unglaublich. Es lässt sich einfach nicht miteinander vergleichen", meinte die überglückliche Aufbau-Spielerin Stina Barnert. Gefeiert wurde ebenfalls, als sei es der erste Titel gewesen. Erst in den frühen Morgenstunden verließen die letzten Spielerinnen ein Lokal in der Saarlouiser Altstadt. Selbst Trainer René Spandauw, sonst ein Muster an Zurückhaltung, war nicht viel früher in sein Bett gekommen.

Doch das wird es auch erst einmal gewesen sein, denn die Saison ist für die Royals noch lange nicht zu Ende. Heute erwartet der Trainer seine Spielerinnen wieder zum Training. Am kommenden Freitag (20 Uhr, Stadtgartenhalle) beginnen mit dem Heimspiel gegen die BG Göttingen die Playoffs der Bundesliga. Und nicht zuletzt nach den Leistungen im Pokal gelten die Royals auch als Favorit auf die Meisterschaft. "Wir nehmen diese Rolle an. Wenn wir fit sind und von Verletzungen verschont bleiben, dann sind wir die Favoriten", sagt Spandauw und betont, dass dies auch die Sichtweise der Spielerinnen sei.

Doch genau dies könnte den Royals nun einen Strich durch die Rechnung machen. Denn noch ist nicht klar, wie lange Fantasia Goodwin pausieren muss. Die beste Werferin der Royals war im Pokal-Halbfinale gegen den USC Freiburg auf dem Fuß einer Gegenspielerin gelandet und umgeknickt. Nach ersten Untersuchungen ist das Syndesmoseband im rechten Sprunggelenk betroffen. Genauere Erkenntnisse soll eine Magnet-Resonanz-Tomographie bringen. "Es kann sein, dass sie länger ausfällt, es kann aber auch sein, dass sie am Freitag spielen kann", sagt Spandauw. Eigentlich wollte er Flügel-Spielerin Lina Schiffer, die schon länger mit Achillessehnen-Problemen zu kämpfen hat, eine Pause geben. Fällt Goodwin aus, ginge das nicht.

Angst, dass die Mannschaft nach dem überzeugenden Pokal-Triumph nun abhebt, hat der Trainer nicht. "Trotz ihrer Jugend hat die Mannschaft bisher eine große Reife an den Tag gelegt. Das ist beeindruckend. Die Spielerinnen halten sich selbst auf dem Boden. Wir mussten beispielsweise auch vor dem Pokal-Finale nichts in dieser Richtung tun. Da war nicht die Spur von Überheblichkeit", erklärt Spandauw.

Die Zurückhaltung früherer Jahre ist anscheinend einem neuen Selbstbewusstsein gewichen. "Wir sind in der Bundesliga Erster nach der Hauptrunde, wir haben das Pokal-Turnier dominiert. Ich wüsste nicht, wer uns sportlich in dieser Saison stoppen könnte", sagt auch Geschäftsführer Oliver Kraulich. Die Ansage ist also klar: Die erste Meisterschaft soll her. Dem Gesetz der Serie nach sind die Royals nach Rang vier 2006, Rang drei 2007 und Rang zwei 2008 nun auch in diesem Wettbewerb an der Reihe. Zumindest in diesem Fall würde eine Wiederholung des Vorjahres nun wirklich überhaupt nicht gefallen.

AUF EINEN BLICK

Die Playoffs in der Basketball-Bundesliga der Damen:

Viertelfinale: Saarlouis Royals - BG Göttingen, TSV Wasserburg - Herner TC, SV Halle - BC Marburg, NB Oberhausen - BG Donau-Ries. Die jeweils erstgenannte Mannschaft genießt in den Partien eins und drei Heimrecht. Termine: Spiel 1: Freitag, 27. März, 20 Uhr. Spiel 2: Sonntag, 29. März. Spiel drei (falls erforderlich): Freitag, 3. April.

Halbfinale: Sieger der Partie Saarlouis/Göttingen - Sieger aus Oberhausen/Donau-Ries, Sieger aus Wasserburg/Herne - Sieger Halle/Marburg. Termine: Sonntag, 5. April, Samstag, 11. April, sowie Montag, 13. April. Modus (Viertel- und Halbfinale): "Best of three" - das heißt, es werden zwei Siege zum Weiterkommen benötigt.

 Fantasia Goodwin (Mitte) knickte im Halbfinale um.

Fantasia Goodwin (Mitte) knickte im Halbfinale um.

Finale: Termine: Freitag, 17. April, Sonntag, 19. April, Freitag, 24. April, Sonntag, 26. April sowie Donnerstag, 30. April. Modus: "Best of five" - das heißt, es werden drei Siege zum Titelgewinn benötigt. spr

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