Royals setzen sich die Krone auf

Saarlouis. Als die Saarlouis Royals vor fünf Wochen den deutschen Basketball-Pokal verteidigten, kündigte Fantasia Goodwin an, im Falle der Meisterschaft "eine ganze Woche lang" feiern zu wollen. Ob die 23-Jährige das einhalten kann, wird sich noch zeigen

 Die Basketballerinnen des TV Saarlouis sind seit Donnerstag, 22 Uhr, deutscher Meister. Sie schlugen Titelverteidiger Wasserburg mit 76:66 und feierten bis in den frühen Morgen. Foto: rup

Die Basketballerinnen des TV Saarlouis sind seit Donnerstag, 22 Uhr, deutscher Meister. Sie schlugen Titelverteidiger Wasserburg mit 76:66 und feierten bis in den frühen Morgen. Foto: rup

Saarlouis. Als die Saarlouis Royals vor fünf Wochen den deutschen Basketball-Pokal verteidigten, kündigte Fantasia Goodwin an, im Falle der Meisterschaft "eine ganze Woche lang" feiern zu wollen. Ob die 23-Jährige das einhalten kann, wird sich noch zeigen. Aber der Beginn des Feier-Marathons war bereits viel versprechend: Es dämmerte am Freitagmorgen schon, als die letzten Spielerinnen der Royals mit Trainer René Spandauw (Foto: rup) ein Lokal in der Saarlouiser Altstadt verließen. Es ist zu erwarten, dass dies in den kommenden Tagen noch öfter vorkommen wird.

Denn die Royals sind endlich am Ziel. Mit dem 76:66 (38:40) im fünften und entscheidenden Finalspiel gegen den fünffachen Meister TSV Wasserburg setzten sie einer ohnehin bereits gelungenen Saison noch die Krone auf und holten das Double - Meisterschaft und Pokalsieg in einer Saison. "Make our dream come true" - "Lasst unseren Traum wahr werden", forderten die fast 2500 Fans in der Stadtgartenhalle vor der Partie - und nach einem harten Stück Arbeit durfte um kurz vor 22 Uhr endlich gejubelt werden.

Die Spielerinnen lagen sich minutenlang in den Armen, Fantasia Goodwin stimmte noch während der Siegerehrung mit den Fans ein Liedchen an: "So sehen Sieger aus" - und Celeste Trahan-Davis verpasste Spandauw die obligatorische Bierdusche. Und als Mannschaftskapitän Romy Bär die Meisterschale in die Höhe streckte, glich die Halle einem Tollhaus.

Die Aussagen der Beteiligten glichen sich fast wie ein Ei dem anderen, doch alle kamen von Herzen. "Das ist ein Traum, unfassbar", suchte Royals-Geschäftsführer Oliver Kraulich nach passenden Worten. "Unbeschreiblich. Diese Stimmung hier in der Halle, das alles hier. Da gibt es kaum Worte für", meinte Spielmacherin Isabelle Comteße, die nach dem kurzfristigen Ausfall von Stina Barnert (Oberschenkelverhärtung) 40 Minuten auf dem Feld stehen musste. René Spandauw, der beim Schlusspfiff mit seinem Co-Trainer Marius Dziurdzia ein Tänzchen aufs Parkett legte und danach jeden herzte, den er nur finden konnte, war noch am Morgen nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte euphorisiert: "Das war schlichtweg überwältigend. Mehr Drama ging insgesamt fast gar nicht. Die gesamten Play-offs, diese Serie und schließlich sogar in diesem Spiel. Das ist kaum noch zu überbieten." Selbst Ministerpräsident Peter Müller ließ sich von der Euphorie anstecken: "Das war beste Werbung für den Sport und das Saarland. Die Royals sind verdient deutscher Meister." "Mehr Drama ging fast gar nicht. Die gesamten Play-offs und schließlich sogar in diesem Spiel. Das ist kaum noch zu überbieten."

René Spandauw, Trainer der Royals

Meinung

Eine außergewöhnliche Saison

Von SZ-Mitarbeiter

Sascha Sprenger

Den Saarlouis Royals ist in dieser Saison Außergewöhnliches gelungen. Die jüngste Mannschaft der Liga holte nicht nur beide möglichen Titel ins Saarland - sie entfachte auch eine kaum für möglich gehaltene Begeisterung für Frauenbasketball im Saarland. Die Gründe: Auf dem Feld spielen sie einen attraktiven und athletischen Basketball, neben dem Feld kümmern sie sich sympathisch und ehrlich um ihre Fans.

Diese Begeisterung sollten die Verantwortlichen jetzt nutzen und die teure Teilnahme am Europapokal auf die Beine stellen. Die Voraussetzungen, national in den kommenden Jahren das Maß aller Dinge zu sein, sind bereits gegeben.

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