Basketball Royals nach Abstieg „siegessicher“

Saarlouis · Saarlouis will per einstweiliger Verfügung in der Basketball-Bundesliga bleiben.

 Royals-Spielerin Kimberly Pohlmann nach dem verlorenen Abstiegsduell gegen Braunschweig.

Royals-Spielerin Kimberly Pohlmann nach dem verlorenen Abstiegsduell gegen Braunschweig.

Foto: Ruppenthal

Nach ihrem Abstieg erhöhen die Saarlouis Royals im Konflikt mit der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) den Druck. Am heutigen Mittwoch will der Sportanwalt Andreas Abel beim Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung auf Teilnahme am Spielbetrieb der nächsten Erstligasaison beantragen. „Ich bin siegessicher“, sagte Abel. Der Schritt war bereits am Samstag angekündigt worden, nachdem Saarlouis den Klassenverbleib durch ein 65:70 gegen Braunschweig sportlich verpasst hatte.

Das nun angestrebte Eilverfahren kann als Signal an die Liga gewertet werden. Denn bis Freitag, 12 Uhr, sollen die übrigen Vereine über einen Antrag aus dem Saarland abstimmen – einen Kompromissvorschlag im monatelangen Streit um den Punktabzug. Die Royals wollen durch eine Aufstockung der 1. Liga den Abstieg abwenden. Kürzlich war eine Entscheidung über das Ansinnen verschoben worden, alle Beteiligten wollten den letzten Spieltag abwarten. Doch Saarlouis verpasste die „sportliche Lösung“ des Konflikts, die Vereinschef Karl-Heinz Becker als erste Option genannt hatte.

Die DBBL hatte den Club bestraft, weil Centerin Nadjeschda Ilmberger in einer Partie nicht spielberechtigt gewesen sein soll. Das Schiedsgericht der Liga bestätigte die Sanktion. Saarlouis wirft ihr nun Formfehler und juristische Mängel vor. Anwalt Abel bescheinigt dem Club gute Aussichten in einem Rechtsstreit. Eine einstweilige Verfügung würde die DBBL vor einem finalen Richterspruch durcheinanderwirbeln – kurz vor den Playoffs.

Am Dienstag äußerte sich der DBBL-Vorsitzende Andreas Wagner zum Vorgehen der Royals. „Auf der einen Seite hat Saarlouis einen Fehler gemacht, hat es auch sportlich in der Hand gehabt“, sagte Wagner. „Auf der anderen Seite ist es das Recht eines jedes Vereins, juristisch gegen Schiedsgerichtsurteile vorzugehen.“ Der Liga-Chef erklärte: „Ich will nicht, dass wir hier mit einem Verein, der so lange in der Liga ist, einen Prozess oder eine vorgerichtliche Auseinandersetzung führen.“

Wagner hält es überraschend für möglich, dass die Royals in die 2. Liga gehen, sollten die Vereine nicht für eine Aufstockung der höchsten Spielklasse stimmen. „Wir haben auch solche Signale aus Saarlouis erhalten“, sagte Wagner. „Das wäre eine starke Leistung, wenn nach den ganzen Diskussionen eine solche Entscheidung im Verein fallen würde.“ Als „dritte Möglichkeit“ nannte er, dass zum Monatsende einer der bisherigen Erstligisten keine Lizenz beantragt. Dann könnte die DBBL beschließen, dass die Royals oben bleiben. „Das wäre eine saubere Lösung“, sagte Wagner.

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