Rot in Not

Monte Carlo. Im Moment würde eine weiße Flagge zum Ferrari eher passen als die italienische Fahne als Tribut an die Heimat. Aufgeben will die Scuderia aber nicht. Teamchef Stefano Domenicali ist seinen technischen Direktor nach fünf Formel-1-Rennen ohne Sieg dennoch schon los, Aldo Costa musste seinen Posten räumen

Monte Carlo. Im Moment würde eine weiße Flagge zum Ferrari eher passen als die italienische Fahne als Tribut an die Heimat. Aufgeben will die Scuderia aber nicht. Teamchef Stefano Domenicali ist seinen technischen Direktor nach fünf Formel-1-Rennen ohne Sieg dennoch schon los, Aldo Costa musste seinen Posten räumen. Vor dem Großen Preis von Monaco an diesem Sonntag sei die technische Seite "umstrukturiert" worden, hieß es offiziell, nachdem es letzten Sonntag in Barcelona eine weitere herbe Enttäuschung gesetzt hatte."Wir müssen sehen, wo wir in den nächsten Rennen stehen", meinte Domenicali. Nach einem Rezept für die kränkelnde Scuderia klingt das nicht - Rot in Not. Auch die Tatsache, dass Costa mitten in der Saison sein Amt abgab und nun ein Technik-Triumvirat Domenicali Rapport zu erstatten hat, wirkt nicht wirklich wie von langer Hand geplant.

Konzept oder Kurzschlusshandlung? Worauf es bei Ferrari immer ankommt und erst recht nach der peinlichen Taktikpleite im Saisonfinale 2010, als Fernando Alonso gegen Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel doch noch den Kürzeren zog, macht immer einer deutlich: Luca di Montezemolo. "Dieses Jahr müssen wir gewinnen", hatte der Ferrari-Präsident Ende Januar bei der Präsentation am Firmensitz in Maranello gefordert.

Bei den Testfahrten hinterließ der neue Wagen, um den es dann auch noch einen Namensstreit mit Ford gab, immerhin einen starken Eindruck. Doch statt Spitzenreiter Sebastian Vettel attackieren zu können, liegt Alonso vor dem Spektakel in Monte Carlo mit 67 Punkten weniger auf dem fünften Platz. Teamkollege Felipe Massa ist Achter, sein Rückstand auf Vettel: 94 Zähler. Nur einen Podestplatz schaffte Ferrari, Alonso kam in der Türkei auf Rang drei. Siegchancen sehen anders aus. Doch man gibt nicht auf, stellte Domenicali klar. dpa

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