Röchling möchte „Quantensprung“ mit Hilfe des FCS meistern

Völklingen · Regionalliga-Aufsteiger kann sich vorstellen, jungen Saarbrücker Talenten Spielpraxis zu geben. Große Sprünge sind im Etat nämlich nicht drin.

Nachdem der Aufstieg feststand, kannte der Jubel der Völklinger Spieler im Frankurter Stadion am Brentanobad keine Grenzen mehr. Foto: Jan Hübner

Nachdem der Aufstieg feststand, kannte der Jubel der Völklinger Spieler im Frankurter Stadion am Brentanobad keine Grenzen mehr. Foto: Jan Hübner

Foto: Jan Hübner

Über Rödelheim in die Regionalliga - dieses Ziel haben die Fußballer von Röchling Völklingen am Mittwochabend erreicht. Dank des Ausgleichstreffers von Felix Dausend im Relegationsspiel bei Hessenligist SG Rot-Weiß Frankfurt holten die Hüttenstädter das nötige 1:1 und spielen nächste Saison viertklassig. "Das ist der größte Erfolg seit 30 Jahren", jubelte der Vorsitzende Wolfgang Brenner. In den 70er Jahren hatte Röchling noch in der 2. Bundesliga gespielt, danach ging es nach unten bis in die Landesliga. Jetzt sind die Gegner wieder Traditionsclubs wie Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach - oder der 1. FC Saarbrücken.

Das Team von Trainer Günter Erhardt war vor dem Stadion am Brentano-Bad im FCS-Mannschaftsbus vorgefahren - letztlich nicht nur ein gutes Omen, sondern womöglich ein Bild mit Symbolcharakter. "Wir haben dem FCS mitgeteilt, dass wir grundsätzlich bereit wären, junge Spieler, die es dort nicht direkt packen, zu uns zu nehmen und ihnen Spielpraxis zu geben", verrät Brenner: "Wir würden uns sehr freuen, wenn das klappt. Beide Seiten würden profitieren." Konkrete Gespräche hätten aber noch nicht stattgefunden.

Während die Mannschaft am Tag nach dem Aufstieg auf Mallorca feierte, traf sich der Vorstand zwecks Planung der Herkulesaufgabe vierte Liga: Für Röchling als reinen Amateurverein sei das "ein Quantensprung", sagt Brenner. Sportlich, logistisch und vor allem finanziell. Die Akquise von Sponsoren stehe nun an erster Stelle. Der Vorsitzende hofft, dass die Suche durch den Aufstieg und die größere Medienpräsenz leichter fällt.

Doch ganz große Sprünge sind selbst dann nicht drin: "Klar ist, wir spielen mit unserem Etat vom ersten Spieltag an nur gegen den Abstieg", betont Brenner. Konkrete Zahlen nannte er nicht, doch schon zuletzt hatte er eine Summe von "350 000 bis 400 000 Euro nur für die Mannschaft" veranschlagt.

Im Team selbst ist die Vorfreude bei vielen groß: "Ich habe ja bei Saar 05 ein Jahr Regionalliga gespielt. Trotz Abstieg gab es viele enge Spiele. Mir ist gar nicht bange davor, ich freue mich auf nächste Saison", sagte Aufstiegsheld Dausend. Das Gerüst um Abwehrchef Rouven Weber und Mittelfeldstratege Nico Zimmermann wird bleiben, doch allein berufsbedingt werde nicht jeder den Mehraufwand mitmachen, sagt Brenner: "Es wird garantiert Zu- und Abgänge geben." Zwei Neue stehen fest: Gianluca Lo Scrudato (20, SV Elversberg II) und Jannik Meßner (19, A-Jugend FCS). Auf Ex-Profis, die nur die Karriere ausklingen lassen, wolle man verzichten, so Brenner.

Oberstes Ziel sei es, für den Fall des sofortigen Abstiegs "wieder geordnet in der Oberliga weitermachen" zu können. Und einen ganz großen Wunsch, den man sich "nie hätte träumen lassen" hat der SV Röchling schon kommuniziert: "Wir würden gerne zu Hause gegen den FCS starten."

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